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Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 67

Die Ex-Press

Berufsinformation des DSV e.V. |

Schwerpunkt

wegen der Kosten und des Aufwands nicht in

Frage“, berichtet der Einsatzleiter.

„An eine Arbeitsbühne haben wir erst gar

nicht gedacht weil uns so kompakte Varianten

bis dahin unbekannt waren. Insbesondere die

Einfahrt in das Gebäude und die Zufahrt durch

den Chorraum haben wir uns sehr schwierig

vorgestellt. Da es sich um ein älteres Gebäude

handelt hatten wir so unsere Bedenken wie viel

der Boden dort aushält“, erzählt der Kirchen-

mitarbeiter.

Da das ausgewählte Kettenfahrzeug (LEO-

Arbeitsbühne, Fa. Teupen) mit einem automa-

tischen Abstützsystem arbeitete und daher ohne

Gegengewichte auskam, wurde die Bodenbela-

stung von vorneherein sehr gering gehalten.

Generell ist der Flächendruck im Fahrzustand

durch die weitflächige Gewichtsverteilung (Druck

= Kraft je Fläche) unter den abriebfesten Gum-

miketten viel geringer als bei gleichschweren

Geräten, die ihre Masse auf vier Räder vertei-

len müssen. Auch aufgestellt im Arbeitszustand

überschritt die Bühne nicht die vorgegebene Flä-

chenbelastung, da das Gewicht auf eine relativ

weite Aufstellbasis verteilt wurde.

Der sogenannte „Ketteneffekt“ kam dem An-

wender speziell während des Verfahrens bei en-

gen Platzverhältnissen zu Gute, denn Kettenbüh-

nen haben quasi keinen Wendekreis und können

zudem dank einer feinfühligen Steuerung sehr

präzise durch enge Durchlässe und an Hinder-

nissen vorbei bugsiert werden.

Im Beispiel der Kirche wurde die Arbeitsbüh-

ne auf unterschiedlichen Höhenniveaus abge-

stellt. Zwei Beine waren auf den höher gelegenen

Treppen abgestützt. Die gewählte Bühne ermög-

licht eine Geländeneigungen von bis zu 30%

und gleicht Höhenunterschiede von bis zu 1,20

m aus. So kann auch über Hindernisse hinweg

abgestützt werden. Diese Neigungsmöglichkeiten

gelten auch im Fahrbetrieb. Durch die hydrau-

lische Verstellung der Kettenfahrwerke kann die

Bühne beispielsweise parallel zum Hang fahren.

Die Arbeitsbühne wurde über einen 230V Elek-

tromotor betrieben, da ein Verbrennungsmotor

wegen der Abgase beim Gebrauch im Gebäude

problematisch gewesen wäre. Man hätte sogar

noch eine Variante mit Lithium-Ionen Antrieb

einsetzen können.

Autor: Florian Büscher

Bildmaterial:

Mit freundlicher Genehmigung der Teupen

Maschinenbau GmbH

Sogar der Altarraum konnte über eine Rampe erreicht

werden.

Die gewählte Kettenraupe ließ sich auf verschiedenen

Höhenniveaus und durch die gute Lastverteilung so-

gar auf den empfindlichen Treppen abstützen.

Schneller und unkomplizierter Einsatz: Keine Gerüste notwendig, nur zwei Bänke mussten verschoben werden.