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-News
Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e. V.
Vor dem Tagungshotel.
Letzteres entscheidet über die Machbarkeit
bestimmter Konstruktionen. Wir haben Menschen
da draußen, die Fehler machen dürfen. Dies darf
aber nicht zum Versagen einer Konstruktion füh-
ren. Ich nenne dies fehlertolerante Konstrukti-
onen. Unter dem Strich sollte eine richtige Kon-
struktion stehen, die den vereinbarten Werkver-
tragserfolg gewährleistet. Das Ziel ist nur über
die Umsetzung der bautechnischen Notwendig-
keiten zu erreichen.
Wo das blinde Vertrauen auf die Aussagen in
der Norm (oder damit oft gleichgesetzt die all-
gemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen) hin-
führt, zeige ich anhand diverser Beispiele, ich
nenne das dann den Norm-gerechten Schaden.
Ich fülle meinen Vortrag mit Beispielen und zei-
ge, dass es nur um das allumfassende „Denken“,
praktisch ‚ad ovo‘ bis zum Ende geht, nicht ab-
solut um die Anwendungen von Normen.
Dieser Rückzug des wissenden Denkers ist
eines der Hauptprobleme in der Bautätigkeit
heutzutage.
Dr. Constanze Messal
Dipl. Physikerin Dr. Constanze Messal ist
Geschäftsführerin der MICOR Gesellschaft
für mikrobielle Prozesse und Materialkun-
de mbH. MICOR hat sich dem Problem der
mikrobiellen Materialzerstörung (Biokor-
rosion) verschrieben. Ziel der Forschungs-
tätigkeit bei MICOR ist die Entwicklung
und Anwendung innovativer Materialien
und Verfahren, die potentiell gefährdete
Anlagen und Materialien langfristig und
nachhaltig schützen.
Wodurch sind Sie auf die Hans. Sanierungstage
aufmerksam geworden und waren Sie dort bereits
als Besucher und/oder Referent?
Das erste Mal bin ich im Jahre 2000 als Re-
ferentin mit dem Thema „Mikroorganismen und
Salzbildung“ zu den Hanseatischen Sanierungs-
tagen, damals noch in Kühlungsborn, gekommen.
In den Folgejahren kamen weitere Vorträge, ei-
nige Jahre war ich auch Jurorin des Nachwuchs-
Innovationspreises Bauwerkserhaltung, der da-
mals noch Dahlberg-Medaille hieß. Eine beson-
ders schöne Erinnerung ist für mich, dass unter
den Preisträgern auch drei meiner Diplomanden
waren. Dann kam, wie das manchmal so ist, eine
längere Zeit ohne Hanseatische Sanierungstage.
Aus vielen Gründen. Heute bin ich wieder gerne
Gast oder auch Referentin und freue mich auf
das Treffen mit Kollegen, auf den Erfahrungs-
austausch und auf spannende Vorträge.
Was bieten Ihrer Meinung nach die Hans. Sanie-
rungstage, um Jahr für Jahr wachsende Besucher-
und Ausstellerzahlen zu generieren?
Das Programm der Hanseatischen Sanierungs-
tage ist breit gefächert und spricht somit so-
wohl Wissenschaftler als auch den Baupraktiker
an. Und es ist wichtig, dass beide Fraktionen in
Wechselwirkung sind, sonst versteht man sich
nicht. Das ist aber notwendig, wenn aus wis-
senschaftlichen Erkenntnissen anerkannte Re-
geln der Technik werden sollen. Das geht nun
einmal am besten auf der Baustelle oder beim
Bier in einem netten Ambiente.
Können Sie uns in Kurzversion den Inhalt Ihres
Themas „Möglichkeiten und Grenzen feuchtead-
aptiver Baustoffe in der Altbausanierung zur Ver-
meidung von Feuchte- und Schimmelpilzschäden“
darstellen?
In meinem Vortrag geht es schlichtweg um
Wasser. Dabei nicht aus bauphysikalischer oder
mikrobieller Sicht, sondern rein physikalisch.
Es geht um die Wechselwirkung des Wassers mit
Baustoffen. Daraus lässt sich die hygrothermische
Performance von Bauprodukten ableiten. Das ist
dann allerdings wieder Bauphysik und, wenn es
um das Thema Schimmel geht, auch Mikrobio-
logie. Und das wiederum limitiert die Einsatz-
möglichkeiten von Bauprodukten oder präferiert
besondere Materialien. Das Spannungsfeld zwi-
schen Möglichkeiten und Grenzen auszuloten,
wird Kernthema meines Vortrags sein.
Dr. Constanze Messal
Fachaustelllung.