Schützen & Erhalten - page 18

Die Qualität der ausgeführten
erdberührten Bauwerksabdichtung
mit kunststoffmodifizierter Bitu-
mendickbeschichtung (KMB) zeigt
sich in der dauerhaften Funktions-
tüchtigkeit – Hauptsache
dicht!
Wer von dieser Annahme aus-
geht liegt allerdings falsch, denn:
das
Qualitätsmerkmal einer Bau-
werksabdichtung mit KMB ist die
Trockenschichtdicke und die
„…darf
an keiner Stelle unterschritten wer-
den.“
[1]
Anforderungen
Die vorgeschriebenen Mindest-
Trockenschichtdicken der KMB Ab-
dichtung betragen in den Regel-
werken (DIN-Norm, Richtlinie und
WTA Merkblatt)
3 mm
für
Abdichtungen gegen Boden-
feuchte und nichtstauendes Sicker-
wasser sowie für Abdichtungen
gegen nicht drückendes Wasser
mäßiger Beanspruchung. Mit
4 mm
Trockenschichtdicke und einer mit-
tigen Einbettung einer Verstär-
kungseinlage sind die KMB Abdich-
tungen gegen zeitweise aufsteigen-
des Sickerwasser geregelt.
Ausführung
Das Flächengebilde, die KMB
Membran der im Verbund herge-
stellten Abdichtungslagen, muss
mit jedem Auftrag fehlstellenfrei
und mit gleichmäßiger Schichtdicke
erfolgen, denn nur mit zwei- oder
mehrlagig hergestellter Abdich-
tungsausführung kann Porenfrei-
FACHBEREICHE
Bautenschutz
Für Sie getestet:
Das leidige Thema: Die Schicht-
dicke der KMB-Abdichtung
– Qualitätssicherung des ausführenden DHBV-Fachbetriebes schon während
der Verarbeitung durch Abstandhalter-/Schichtdickenkelle –
heit gewährleistet werden. Da die
KMB Frischschichtdicke ungleich
der Trockenschichtdicke ist, ist den
Angaben des Produktherstellers im
Hinblick auf den Verbrauch unbe-
dingt Folge zu leisten. Zu finden
sind die Verbrauchsangaben auf den
Liefergebinden und in den Tech-
nischen Datenblättern. Der Min-
destverbrauch wird in l/ oder kg
je Quadratmeter angeben. Hieraus
ergibt sich der Frischschichtdicken-
auftrag in mm/m².
Stellt sich allerdings
die Frage:
Was ist mit handwerklichen
Schwankungen während der Ver-
arbeitung?
Lässt sich durch den Einbau
einer Verstärkungseinlage die Min-
destschichtdicke ausschließlich
gewährleisten?
Nassschichtdicken
kontolle
Ein zentraler Bestandteil der
Eigenüberwachung auf der Baustel-
le ist das Führen des KMB-Baustel-
lenprotokolls mit Messung der
Nassschichtdicken. Die Schichtdik-
kenkontrolle der frisch aufgebrach-
ten KMB erfolgt mit geregelten 20
Messungen je Ausführungsobjekt
oder mit mindestens 20 Messun-
gen je 100 m² Ausführungsfläche.
Die Messpunkte der Frisch-
schichtdickenkontrolle sollten dia-
gonal auf der Wandfläche verteilt
erfolgen. Ratsam ist die
„Mes-
spunktdichte, z.B. im Bereich von
Durchdringungen, Übergängen, An-
schlüssen zu erhöhen“,
so rät es
die DIN-Norm.
[2]
Dokumentation
Diese Baustellenüberwachung
der Nassschichtdicken, wie auch die
Prüfung der Durchtrocknung ist für
jede
KMB-Abdichtung als Qualitäts-
standard auszuführen!
Dies ist für Abdichtungsarbei-
ten nach DIN 18195 Teil 5 und
Teil 6 zusätzlich zu dokumentieren
(z.B. mit Hilfe der
DHBV Bauten-
schutzcheckliste Nr. 1). „Bei zwei
Aufträgen mit Verstärkungseinlagen
sind beide Schichtdicken gesondert
zu kontrollieren“.
[2]
Nun mal ehrlich –
Ist das pra-
xisgerecht? 40 Messungen je 100 m²
Ausführungsfläche beim Einbau von
Gewebe?
Praxisbewährt haben sich
Schichtdickenkellen, die durch Ab-
standhalter den gleichmäßigen
Auftrag gewährleisten.
Nach Herstellerangaben wird die
Schichtdickenkelle mit der Materi-
albegrenzungsseite von unten nach
oben, mit leichtem Druck auf den
Untergrund, aufgetragen. Die sich
zwangsläufig ergebenden Kammzug-
linien sind mit der Glättkellenrück-
seite unmittelbar im frischen Zu-
stand, rechtwinklig zum vorange-
gangenen Auftrag zu verschlichten,
um Fehlstellen zu vermeiden. Die
abgebildete „Venezianische Schicht-
dickenkelle“ mit Abrundungen der
glatten Seite ermöglicht den beschä-
digungsfreien Einbau von Verstär-
kungseinlagen. Besonders Glasgit-
tergewebe werden nicht beim Ein-
spachteln beschädigt. Selbstredend
werden auch deutlich weniger Kel-
lenschläge in der Abdichtungsmem-
bran zu sehen sein. Auch für die
Verschlichtung von KMB- Spritzab-
dichtungen haben sich derartige Ma-
terialauftrags- und Überprüfungs-
kellen bewährt. Fehl- oder Minder-
schichtdicken sind unmittelbar
augenscheinlich und können noch
während der Spritzapplikation über-
arbeitet werden. Nur durch den Ein-
satz derartiger Schichtdicken-/Ab-
standhalterkellen kann man hand-
werklich bedingten Schwankungen
der Frischschichtdicken beim Auf-
tragen der kunststoffmodifizierten
Bitumenabdichtung vorbeugen oder
diese gar ausschließen.
Laut Herstellerangaben sind
entsprechende Kellen auch für
Nassschichtdicken ab 1,5 bis 5 mm
in 0,5 mm Schritten als Schicht-
dickenleisten erhältlich. Dieses er-
möglicht die Verwendung auch für
Dichtungsschlämmen oder Boden-
beschichtungen, eigentlich für alle
Beschichtungsmassen, die eine de-
finierte Schichtdicke im ausreagier-
ten Zustand aufzuweisen haben.
Weitere Informationen:
Es schreibt
für Sie:
Rainer
Spirgatis
Fachbereichs-
leiter Bauten-
schutz
Plinderheide 2b, 48291 Telgte
Telefon: (0 23 63) 399 308
Telefax: (0 23 63) 399 363
E-Mail:
Quellen:
[1]
DIN 18 195, Bauwerksabdichtung,
Ausgabe August 2000
DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth
Verlag GmbH, 10772 Berlin
Teil 3 Verarbeitung der Stoffe,
5.4.1 Verarbeitung
[2]
Teil 3, 5.4.4 Prüfung
Foto: Ilona Kaupper Vertrieb Schichtstärken-
kelle, Wickenreuth 8a, 95326 Kulmbach
Schützen & Erhalten · Juni 2007 · Seite 18
Ilona Kaupper
Wickenreuth 8 a
95326 Kulmbach
Telefon 09221/82 18 63
Fax 09221/82 18 69
Das Einhalten von
a
Beschichtungshöhen (EP)
a
Nassschichtstärken (KMB)
a
Mindest- oder Minderschichtvorgaben
ist problemlos, schnell und zuverlässig
mit der Schichtstärkenkelle möglich.
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