Schützen & Erhalten - page 12

Holzfußböden in nicht unterkellerten Etagen
– ein ewig aktuelles Thema
Holzfußböden bzw. deren Un-
terkonstruktionen in nicht
unterkellertem Erdgeschoss
oder gar im Kellerbereich stel-
len grundsätzlich ein Gefähr-
dungspotential dar. Dies wus-
sten bereits unsere Vorfahren
und haben entsprechende Stra-
tegien entwickelt, um diese
Konstruktionen lange nut-
zungsfähig zu halten – mit
mehrheitlich unbefriedigenden
Erfolgsaussichten. Heute wird
in aktuellen Regelwerken die
Substitution hölzerner (orga-
nischer) Bauteile empfohlen.
Im Februar 1910 fand an einem
Landgericht in Sachsen ein Ge-
richtsverfahren statt, bei dem es
unter anderem um einen Holzfuß-
boden ging, der in einem Wohn-
raum ohne Unterkellerung einge-
baut wurde. Richard Falk berich-
tet
[1]
, dass dieser Holzfußboden
durch „Blätterhausschwamm (Len-
zites)“ geschädigt worden war.
Heute würde man den Schaderre-
ger als Tannen- oder Zaunblättling
identifizieren. Herr Falck schließt
sich einem damals involvierten
Gutachter, der folgerichtig die Si-
tuation beschreibt und bewertet
hat, wie folgt an: „
Wie der Sach-
verständige W. richtig ausführt, sind
unter solchen Bedingungen Vermor-
schungen des Holzes fast sicher zu
erwarten, selbst wenn der Baugrund
trockener ist als es im vorliegenden
Falle zuzutreffen scheint.
“ Weiter
heißt es bei Falk: „
Der Sachverstän-
dige W. hat richtig ausgeführt, daß,
wenn man einen Fußboden aus Holz
ohne genügende Isolierung und
ohne für reichliche Luftzirkulation
unter ihm zu sorgen, auf das blo-
ße Erdreich legt, seine Zerstörung
FACHBEREICHE
Holzschutz
Bild 1: Unterlaghölzer und Dielung im direkten Kontakt zum Erdstoff.
Bild 2: Vom Untergrund abgekoppelte Fußbodenkonstruktion.
Bild 3: Holzfußboden über
Kriechkeller.
Bild 4:
Fruchtkörper des
Echten Hausschwamms
auf der Dielung.
Bild 5: Umfang-
reiches Myzel
unterhalb der Dielung.
Schützen & Erhalten · Juni 2007 · Seite 12
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