Schützen & Erhalten - page 18

2. Auf die gereinigte Fuge wird das Dichtungs-
(sperr)material eingelegt. Diese kapillar-
inaktive Schicht kann aus glasfaserver-
stärkten Kunststoffplatten (Mindestdicke
1,2mm) oder, wie in der Fotodokumentati-
on abgebildet, aus HD-Polyethylenplatten,
mit Dicken von 1,5–2,0mm, bestehen. Der
Einbau erfolgt bei raumseitigem Einbau inkl.
des aufzubringenden Putzüberstandes. Die
Überlappung der Plattenstöße erfolgt analog
des WTA-Merkblattes 4-7-02/D – Nachträgli-
che Mechanische Horizontalsperre – Tabel-
le 3: Anforderungen für die Ausführung, als
„Sicherung der Sperrebene im Bereich der
Stöße“ mit mindestens 10 cm (Bild 6).
3. Folgend wird die Sperrebene verkeilt. In
die Schnittfuge werden statisch belastba-
re Kunststoffkeile/Keilplatten im Abstand
von maximal 25–30 cm über den gesamten
Mauerquerschnitt manuell eingetrieben. Die
Druckfestigkeit der Kunststoffkeile beträgt
75 N/mm² (Bild 7–9).
4. Außenseitig erfolgt die Verfugung der
Schnittfuge mit dem Einbau von Kunststoff-
rohrhülsen mit baustoffverträglichem Mörtel
(Bild 10).
5. Zwischen den Kunststoffkeilen erfolgt die
anschließende hohlraumfreie Verpressung
mittels Dichtstromtechnik mit geeigneter
Mörtelpumpe und schwindkompensiertem,
sulfatbeständig und baustoffverträglichen
Mörtel. Der Verpressmörtel wird im Nieder-
druck mit 2–5 bar eingebracht. Bauschädigen-
de Wechselwirkungen des Spezialmörtels und
des Mauerwerkes, wie z. B. Ettringittbildung
oder ähnliche Treib- und Kristallisierungs-
schäden, sind auszuschließen! Dieses hohl-
raumfreie Verpressen im Säge-/Frässchnitt
des Mauerwerkes stellt das Mauerwerksge-
füge wieder her (Bild 11 und 12).
Wirksamkeitsprüfungen
„Die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Ver-
hinderung oder Begrenzung des kapillaren Auf-
steigens von Feuchtigkeit ist gegeben, wenn eine
Wirksamkeit
70% erreicht wurde oder durch
aufeinander folgende Messungen eine Prognose
der Wirksamkeit
70% für einen definierten Zeit-
raum möglich ist. Wenn nicht anders vereinbart,
gilt ein Zeitraum von 2 Jahren. Der letzte Wert
der Wirksamkeit der Messreihe muss mindestens
die Hälfte des Prognosewertes betragen.“
Voran-
gegangene Bauwerks- und Laboruntersuchungen
mit Bestimmung des Durchfeuchtungsgrades sind
nicht nur Parameter für die Ausführung, son-
dern dienen auch als Nachweis des Erfolges der
nachträglichen, mechanischen Querschnittsab-
dichtung des Mauersägeverfahrens. Die Funkti-
onstüchtigkeit gilt auch als erbracht,
„wenn der
Durchfeuchtungsgrad des trockengelegten Mauer-
werkes maximal 20% beträgt.“
12)
Quellen:
1) WTA-Merkblatt 4-7-02/D „Nachträgliche Mechanische
Horizontalsperre“, Vertrieb: WTA Publications, Edels-
berstrasse 8, D-80686 Münschen, Telefon +49-89-
57869727, Fax +49-89-57869729, E-Mail: wta@wta.
de, vergl. Rückseite des Deckblatts
2) vergl. 1, 3.2 Bauwerkszustand
3) vergl. 1, Tabelle 1, Seite 3
4) Michael Balak, Anton Pech, „Mauerwerkstrockenlegung
– von den Grundlagen zur praktischen Anwendung“,
2003, ISBN 3-211-83805-8 Springer-Verlag Wien New
York
5) siehe 1, 5.5 Schneide- und Sägeverfahren
6) wie zuvor, 7. Ausführung
7) vergl. 1, 5.5 Schneide- und Sägeverfahren
8) Prof. Dr. M. Wingenroth, Badische Heimat- Zeitschrift
für Volkskunde, ländliche Wohlfahrtspflege, Heimat und
Denkmalschutz, 2.Heft, 1.Jahrgang 1914, G. Braun-
sche Hofbuchdruckerei und Verlag,
Karlsruhe 1914
9) siehe zuvor
10) vergl. 1, Tabelle 3, Anforderungen für die Ausführung,
„Arbeitsraum und Zugangsbreite… Gerätegröße, mind.
80 cm“
11) WTA-Merkblatt 4-7-02/D, 4. Sanierungskonzept
12) siehe zuvor, 9. Qualitätskontrolle/-sicherung
Bildnachweise:
– Titelbild: Rainer Spirgatis, Fachbereichsleiter anläss-
lich des DHBV Fortbildungslehrgangs „Grundlagen der
nachträglichen Bauwerksabdichtung“, Mauersägearbei-
ten am „Haus Kump“, HBZ Münster, Praxisdemonstrati-
on durch die Firma Georgy Mauersägetechnik, An den
Linden 39, 99444 Blankenhain, OTNiedersynderstedt,
, info@georgy-
mauersaegetechnik.de
Bild 2:
– Prof. Dr. M. Wingenroth, Badische Heimat- Zeitschrift
für Volkskunde, ländliche Wohlfahrtspflege, Heimat und
Denkmalschutz, 2.Heft, 1.Jahrgang 1914, G. Braun-
sche Hofbuchdruckerei und Verlag, Karlsruhe 1914
Bild 3–12:
siehe Bildnachweise 1
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Fachbereiche
Bautenschutz
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