Schützen & Erhalten - page 12

Es schreibt für Sie:
Rainer Spirgatis
Fachbereichsleiter
Bautenschutz
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Dieser Artikel behandelt Abdichtungen
des Wandfußpunktes gegen aufsteigende
Feuchte und der Schutz des Gebäudeso-
ckels im Verblendauflager mit reaktiven
mineralischen rissüberbrückenden (fle-
xiblen) Dichtungsschlämmen (MDS).
Horizontalabdichtungen in und
unter Wänden
Die DIN 18195 – Bauwerksabdichtungen –
empfiehlt in den Außen- und Innenwänden von
Gebäuden mindestens eine waagerechte Abdich-
tung als Querschnittsabdichtung. Unmittelbar
auf der Bodenplatte aufgebracht, schützt diese
Abdichtung das Mauerwerk gegen kapillar auf-
steigende Feuchtigkeit. Für diese waagerechten
Abdichtungen, ausführungstechnisch auch in den
Wänden möglich, werden Bitumenbahnen und
Kunststoff- und Elastomerbahnen empfohlen.
Diese bahnenförmigen Abdichtungen „müssen
aus mindestens einer Lage bestehen. Die Aufla-
gerflächen für die Bahnen sind mit dem jeweils
verwendeten Mauermörtel nach DIN 1053-1 so
Fachbereiche
Bautenschutz
Praxis der Hybridabdichtung
Abdichtungen am Wandfußpunkt mit MDS
Alles über diesen neuen Abdichtungsbaustoff − Teil 3
dick abzugleichen, dass waagerechte Oberflächen
ohne für die Bahnen schädliche Unebenheiten
entstehen.“
1)
Trotz Verwendung geeigneter Bitu-
men-Dachdichtungsbahnen und Kunststoff-Dich-
tungsbahnen kann der Haftverbund zwischen der
Mauerwerkswand und der Betonbodenplatte bei
der Baugrubenverfüllung gestört werden. Die ho-
rizontale Lasteinwirkung führt im Mauerwerk zu
Biegezug-/Schubspannungen. Bei der Belastung
senkrecht zur Wandebene wird das Mauerwerk ei-
nerseits auf Biegung, anderseits auf Schub bela-
stet. Bei entsprechender Auflast ist diese Bela-
stungsart als unkritisch anzusehen, doch gering
belastete Mauerwerkswände können durch den
auftretenden Plattenschub zu Rissbildungen am
Wandfußpunkt führen. Oftmals sind Kelleraußen-
wände, die horizontal durch Erddruck belastet
werden, hiervon betroffen, wenn erschwerend
keine oder nur geringe Auflasten vorhanden sind.
Rissbildungen im Dichtungskehlenbereich zum
Zeitpunkt der Baugrubenverfüllung sind oftmals
die Folgen. Bei hochdämmendem, erdberührtem
Mauerwerk (geringe Rohdichte) ist zu berück-
sichtigen, dass die Auflast aus dem Wandbildner,
bedingt durch zahlreiche oder größere Wandöff-
nungen, im Erdgeschoss fehlen kann.
Erschwerend muss berücksichtigt werden,
dass bahnenförmige Querschittabdichtungen den
Haftverbund zwischen Mauerwerkswand und Be-
tonbodenplatte stören können, da sie den Rei-
bungswert reduzieren. Mineralische Dichtungs-
schlämmen sind zur horizontalen Abdichtung des
Bild 2: Rissbildungen in der KMB-Abdichtung durch
Plattenschub auf der Querschnittsabdichtung aus
Bitumen„papplage“.
Klinkeraufstandslager.
Schützen & Erhalten · Juni 2012 · Seite 12
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