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Die Ex-Press

Berufsinformation des DSV e.V.

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Schwerpunkt

gespannten Seile werden über Federn dauerhaft

straff gehalten (Abb.4). Die Abwehr ist mit einem

Abstand von 5cm zur Wand gehalten. Die Bleche

mit den Löchern zur Führung der Spannseile sind

an der Wand montiert. Hierfür wurden Spezial

Dübel für Isolier-Fassaden verwendet (Abb.5).

Mit dieser Vogelabwehr hat sich bislang ein

Erfolg eingestellt. Inzwischen hat der Specht aber

eine neue Stelle für sich entdeckt. Als Alternative

kann man nun die Abwehr mit Spechtattrappen

versuchen. An der Wand eines anderen Hauses

gab es einen, nach bereits zweimaligem Zuma-

chen des Spechtloches, kurzfristigen Erfolg für

etwa ein halbes Jahr (Abb.6). Interessanterwei-

se hat der Specht dann doch wieder die gleiche

Stelle aufgeklopft. Dieser Erfahrung nach sind

Spechtattrappen sicherlich nicht die allererste

Wahl. Es bleiben noch Spiegel aus Nirosta-Blech,

die insgesamt auch billiger zu beschaffen sind

als Spechtattrappen. Dies wird aktuell erprobt

und über den Erfolg soll in einem späteren Bei-

trag berichtet werden. Ein Specht nutzt oft die

Stopfen auf den Dübellöchern der Gerüstbauer,

diese sollten beim Abbau des Gerüstes gleich zu

geputzt werden, dies ist auch ein Problem bei

der Sanierung mit einem Baugerüst. So gesehen

ist die Arbeitsbühne vorteilhafter.

Manchmal ist der Putz vom Specht noch nicht

vollständig durchbrochen und kann leicht ausge-

bessert werden (Abb. 1). Ein frühes Handeln ist

generell allen Hauseigentümern zu empfehlen.

Es kommt vor, dass der Specht nur den Anfang

macht, der Schaden kann sich schnell ausdeh-

nen, wenn danach andere Tiere in das vorhan-

dene Loch einziehen und es aushöhlen. Da sind

zum Beispiel der Star, Alexandersittiche, Eich-

hörnchen und die unter Artenschutz stehenden

Bilche (Gartenschläfer und Siebenschläfer). Bei

den Eichhörnchen hatten wir schon Aushöhlungen

von mehreren m²!

Bei Spechten braucht man Geduld und der

Handlungsspielraum ist gering. Das Problem ist

faktisch ein ungelöstes und die Branche sucht

nach weiteren Ideen. Oft denkt man sich aber

im Stillen, dass für die an sich erstrebenswerte

Einsparung von Heizkosten nur die billigste

Lösung gewählt wurde. Hätte man doch schon

frühzeitig einen Schädlingsbekämpfer oder zu-

sätzliche Experten hinzugezogen!

Marcus Rückert

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Foto: 123rf.com

Schützen & Erhalten · Dezember 2015 · Seite 71