Schützen & Erhalten - page 5

Schützen & Erhalten · Dezember 2005 · Seite 5
Nach den ersten beiden Sie-
gelworkshops stand für mich
fest, da mache ich weiter mit
und so war die Anmeldung für
den Workshop in Merkers
schnell ausgefüllt. Die Erwar-
tungshaltung war entspre-
chend hoch und natürlich auch
die Neugier auf das Bergwerk
und wie wohl ein Seminar
unter Tage sein wird.
Der erste Seminartag fand im
Courtyard Marriott Hotel in Eisen-
ach statt. Los ging es mit der span-
nenden Frage – welche Persönlich-
keit bin ich bzw. welchem Profil
entspreche ich. Erkennen welche
Stärken besitze ich und wie baue
ich sie aus, ist genauso wichtig wie
auch erkennen zu können, wer ist
mein Gegenüber, sei es nun Auf-
traggeber oder Mitarbeiter.
Dazu hatten Frank Grabow,
Frank Gerst und Frau Ursula Schupp
entsprechende Unterlagen vorbe-
reitet. Nachdem jeder für sich den
ersten Bogen mit Fragen über den
Stellenwert von Eigenschaften aus-
gefüllt hatte, wurde eine Einord-
nung entsprechend dem DISG-Pro-
fil vorgenommen. Um besser erken-
nen zu können, wer ist welcher Typ,
gab es entsprechende farbliche
Basecapes. Da gab es schon den
einen oder anderen A-ha-Effekt –
von „das war ja klar“ bis „damit
hätte ich nicht gerechnet“. Meine
eigene Einschätzung stimmte so-
gar im Wesentlichen mit dem Er-
gebnis überein. In der ersten Pause
gab es dann auch die ersten an-
geregten Gespräche untereinander.
In kleinen Gruppen wurde dann
weiter diskutiert, um das gegen-
seitige Einschätzen und Erkennen
des Gegenübers zu erarbeiten. Die
Eigenschaften des Gegenüber in
wenigen Minuten erkennen können,
nach nur wenigen Worten, die man
bis dahin gewechselt hatte, war
sehr interessant und brachte über-
raschende Erkenntnisse. Sicher
nicht nur für mich war es sehr in-
teressant, wie sehen mich andere
und stimmt mein Bild, welches ich
von mir habe damit überein. Der
Tag verging wie im Fluge und hat
bei allen für reichlich Gesprächs-
stoff gesorgt.
Der Abend war dann auch an-
gefüllt mit interessanten Gesprä-
chen und der Auswertung dieses
ersten Tages.
Am nächsten Morgen ging es
nach Merkers, einem kleinen Ort
in der Nähe von Eisenach. Das
größte Kalibergwerk erwartete uns.
Nach einer Einweisung und Einklei-
dung mit Arbeitskittel und Helm,
ging es zum Förderkorb. Da stan-
den wir dann wie die Heringe drin
und ab ging es in ca. 500 m Teu-
fe. Meine Ohren waren erst ein bis-
schen später da, so dass ich noch
einige Augenblicke warten musste
und als letzte zu den LKWs kam,
mit denen wir weiter fahren soll-
ten. Doch diesmal war es kein
Nachteil – ich durfte vorn neben
dem Fahrer – unserem Führer für
den Tag – sitzen. Dieser Platz war
natürlich klasse, das zeigte sich
schon nach den ersten Metern und
ein paar engen Kurven, die unser
Fahrer aber mit Karacho nahm,
wahrscheinlich um zu testen, was
für eine Truppe er denn heute so
durch das Bergwerk fährt.
Nun ging es ab in die Finster-
nis und bergab und wieder hoch,
nach links und rechts, wie es schien
ein Irrgarten. Dann fuhren wir in
einen riesigen Raum – und hör-
ten Gesang. Ein Bergsteigerchor
hatte hier seinen Auftritt. Wir
lauschten alle wohl ziemlich be-
eindruckt. Die Akustik war hervor-
ragend.
Durch unseren Führer erhiel-
ten wir hier und noch an einigen
anderen Stellen kurze und mit viel
Humor gewürzte Erläuterungen. So
besichtigten wir den Goldraum, in
dem kurz vor Ende des Zweiten
Weltkrieges der Goldschatz und die
Staatsreserven sowie die Kultur-
schätze der Berliner Museen ein-
gelagert worden waren. Der Raum
wurde von den Amerikanern ent-
deckt und zählt zu den größten
Kriegsbeuten, die je gemacht wur-
den.
Dann sahen wir verschiedene
Arbeitsgeräte zum Abbau des Ka-
lisalzes, hörten Informationen zum
Bergbau und Ausbau der Räume
und erfuhren, über wie viele Kilo-
meter sich die Fahrwege erstrek-
ken – unglaubliche 4500 Kilome-
ter. Letztendlich kamen wir auf ca.
800 m Teufe an und konnten uns
am Farbspiel einer gerade entdeck-
ten Kristallgrotte erfreuen. Dort
unten war es dann schon sehr
schön warm (27 Grad C) aber den-
noch gut erträglich dank einer sehr
gut funktionierenden Lüftung im
Bergwerk.
So eingestimmt ging es wie-
der auf ca. 500 m Teufe zu unse-
rem zweiten Teil des Workshops.
Doch bevor es wieder Ernst wur-
de, gab es noch zur Stärkung ein
deftiges Mittagsbüfett.
Dann kam Dr. Dr. Cay von Fou-
nier – wie immer in seiner gewohnt
lockeren Art, die einen sofort in
ihren Bann zieht. Inhalt seines
Vortrages war die persönliche Ent-
wicklung des Unternehmers und die
Entwicklung des Unternehmens. Wie
kann ich erreichen, dass mein Le-
bensziel und das Ziel des Unter-
nehmens so koordiniert werden
können, dass ich das Ziel auf dem
Weg dorthin nicht aus dem Auge
verliere?
Diesen Weg und die notwendi-
gen Schritte hat er uns mit den „10
Geboten“ für ein gesundes Unter-
nehmen in seiner gekonnten Vor-
tragsweise, immer auch gewürzt mit
einer gehörigen Portion Humor, sehr
anschaulich aufgezeigt. Die Zeit
verging wieder wie im Fluge und
war wie immer zu schnell vorbei.
AUS- UND WEITERBILDUNG
3. Siegelworkshop Eisenach – Merkers
Vertiefungsseminar „Anforderungen an den Unternehmer“
– Eine Teilnehmerin berichtet –
Wer ist welcher Typ
nach dem DISG-Modell –
die Farbe der Kappe
zeigt an, mit wem man
es zu tun hat.
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