Schützen & Erhalten - page 31

Nach einer Woche Praktikum hatte ich ver-
putzt, gebohrt, injiziert, Material angerührt,
Arbeitsflächen vorbereitet und, und, und – und
noch immer nicht im Meer gebadet. Denn wenn
wir abends in der Firma ankamen, hieß es erst
einmal den Baustellenmüll (Tüten und Eimer)
abladen und dann den Lkw wieder beladen mit
Werkzeug, Material und der Injektionspresse für
den nächsten Tag.
Es war vielseitig, mein Praktikum. Ich habe
einige Baustellen besuchen können und fand es
beeindruckend, dass meine Mittagspause nicht
reichte die Wohnräume der Finca des Herrn Dr.
… zu besichtigen. Da ich durch den Reitsport
kräftig bin, machte mir die Arbeit auf der Bau-
stelle nicht soviel aus. Handwerklich muss man
im Bautenschutz aber einiges drauf haben. Da
die Sanierung sehr vielseitig ist, ist aber auch
immer der Kopf gefragt. Die Sache mit dem „so-
fort schon Chef“ finde ich ganz gut.
Zuhause wieder an-
gekommen habe ich
erstmal direkt zwei Jobs
angenommen. Nicht auf
dem Bau oder im Bau-
tenschutz, das geht lei-
der noch nicht, aber der
Rollerführerschein muss
bezahlt werden. Übri-
gens – das Meer habe
ich leider in der Prakti-
kumszeit immer nur aus
dem Auto gesehen.
Lilly Spirgatis
Berufspraktikum – mal anders
Mallorca lässt grüßen
Ausbildung
Im TV ist es immer sehr schön anzuschau-
en, doch wie so häufig: „Es ist nicht alles
Gold, was glänzt!“ Ich möchte mich nicht
beschweren, aber ein Badeurlaub oder
Strandspaziergang war das nicht – mein
Berufspraktikum im Bautenschutz auf
Mallorca.
Mein Vater hat über seinen Beruf und die Arbeit
als Fachbereichsleiter Bautenschutz des DHBV
eine Menge Bekanntschaften und Freunde. Als
nun mein 14-tägiges Berufspraktikum anstand,
erklärten sich schnell einige Freunde bereit, mich
für diese Zeit aufzunehmen. Bautenschutz fin-
de ich ok und da ich möglichst weit weg woll-
te, habe ich mich für den Betrieb „isotherm“
entschieden, der auf Mallorca arbeitet. Nach
der Zustimmung meines „Chefs auf Zeit“, Horst
Wolters, und der Genehmigung meines Schullei-
ters der Kardinal von Galen Realschule in Telgte,
Herrn Wolff, stand meinem Auslandspraktikum
nichts mehr im Wege.
Im Oktober, nach den Herbstferien, war es
dann so weit, „Auf und davon“ hieß es für mich
in aller Frühe! Horst Wolters holte mich Sonntag-
morgens um 7 Uhr ab und wir gingen – frühstü-
cken! Das fand ich in der Praktikumszeit immer
cool, erst einmal ein Frühstück mit den Arbeitern
in der Bar – so heißen in Spanien die Kneipen
– bevor es los geht zur Baustelle.
Die Firma isotherm Mallorca S.L. saniert Fin-
cas und dichtet in Apartmentanlagen die Keller-
wände und Terrassen ab. Auch die Sanierung aller
Feuchtigkeits- und Schimmelschäden werden von
isoterm ausgeführt. Interessant finde ich, wie
der Firmenchef über den Denkmalschutz auf der
„liebsten deutschen Ferieninsel“ redet.
Der mediterrane Baustil der Mauren prägt
Mallorca. Heute dürfen alte Gebäude nicht mehr
abgerissen werden und neue Häuser sollen nicht
mehr gebaut werden. So hat die Bausanierung
eine große Zukunft auf Mallorca. Die alten Schlös-
ser und Fincas wurden vor vielen Jahren meistens
von Deutschen gekauft, aber auch Amerikanern
gefällt der mediterrane Baustil. Weil die Häuser
von den neuen Eigentümern anders bewohnt
werden, sich das Wetter global änderte und es
vielmehr regnet, kommt es zu Schäden durch
Feuchtigkeit und Schimmel. Kein Wunder, dass
Horst Wolters seit über 12 Jahren auf Mallorca
sein Unternehmen erfolgreich führt und auch von
„Mund zu Mund“ Werbung profitiert.
Neben den Baustelleneinsätzen fand ich die
Baumesse in Palma de Mallorca gut. Da die Fir-
ma isotherm nur Qualitätsprodukte verarbeitet,
stellt sie auch auf der größten Balearenmesse
aus. Es gab für mich nicht nur eine Menge zu tun
in der Vorbereitung, im Catering, sondern auch
zu sehen und das ein oder andere Mal konnte ich
auch schon etwas „beraten“. „Nee, die Platte ist
nicht aus Gips… die ist gegen Schimmel!“ oder
„…gegen feuchte Mauern haben wir was.“ Das
konnte ich dann auch im Verlaufe des Praktikums
unter Beweis stellen. Unter Aufsicht und nach
Anleitung habe ich alle Injektionstätigkeiten auf
einer Baustelle mit den Mitarbeitern der Firma
isotherm ausgeführt, habe immer mein Bestes
gegeben, doch meine Kollegen meinten, ich sol-
le doch besser gleich Chef werden!
„Ferien“ auf Mallorca mal ganz anders. Die 15-jährige Schülerin Lilly
Spirgatis mit ihren Kollegen von der Firma ISOTHERM
Ob an der Bohrmaschine...
...oder am Messestand. Als Holz- und Bautenschützer
muss man flexibel sein.
Für Bautenschützer nicht nur als Urlaubsziel
interessant.
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