Schützen & Erhalten - page 35

„Quo vadis Web“
Die neue Artikelserie im DHBV – neues und Inter-
essantes rund ums Thema Internet
Kurzprofil Autor:
Klaus U. Walth, seit über einem Jahrzehnt
spezialisiert auf Marketing im Internet. CEO von
WUB24 Deutschland Ltd., der deutschen Nieder-
lassung von WUB24 mit Hauptsitz London. Be-
treut über 1.000 Webpräsenzen, Verbandsvorsit-
zender Web ohne Grenzen und
Gastredner bei Fachkongres-
sen und Universitäten.
Kontakt:
Mail:
web:
Telefon: (02261) 5015610
Mobil: (0173) 7057797
Folge 2
Heute: Megatrends im Web – den
Anschluss nicht verpassen.
Ernst zu nehmende Fakten oder
eher nur ein Spieltrieb?
Momentan befindet sich das Internet in einem
akuten Umbruch. Skeptiker behaupten, dass spä-
testens 2011 alle Internetleitungen weltweit zu-
sammenbrechen. Verbunden mit einer ähnlichen
Prognose hinsichtlich des GPS wäre die gerade ab
ebbende Wirtschaftskrise ein laues Lüftchen im
Vergleich zu den dann bevorstehenden Problemen.
Mit einem Schlag würden wir in die ach so schö-
ne Welt des „Früher war alles besser“ zurückver-
setzt, eine weltweite Kommunikation der Com-
puter wäre nicht mehr möglich, Briefe werden
wieder eingetütet, der E-Mail Versand liegt brach,
Postkutschen fahren wieder, Autos, Bahn und
Flugzeuge werden bewegungsunfähig.
Gehen wir davon aus, dass die Schwarzse-
her nicht Recht haben werden, kommen einige
Trends mit aller Vehemenz auf uns zu. Diesen
Herausforderungen müssen gerade sie als Unter-
nehmen sich immer wieder stellen und an die
neuen Bedingungen anpassen.
Vier große Trends zeichnen sich ab. Neben
den Trends werden auch die Folgen und Chan-
cen für die klein- und mittelständischen Unter-
nehmen aufgezeigt.
Megatrend 1:
Verquickung von TV und Web
In Zukunft wird es nur noch eine Konsole und
einen Bildschirm für beide Medien geben, einfach
zu bedienen von der Couch, mit einer Tastatur.
Die Bedienbarkeit wird intuitiver und intelligent
erweiterbar. Sie können interaktiv zwischen Inter-
net und TV-Angebot hin- und her Switchen.
Die Chancen:
Es eröffnen sich ganz neue Werbemodelle.
Werbeanzeigen können inhaltsbezogen parallel
zur Sendung angeboten werden. Die Werbung wird
individuell auf die Sehgewohnheiten geschaltet
und dadurch effizienter. Nutzerbezogenes aktives
klicken in einen Bericht und eine Dokumentati-
on wird möglich. Eine aktive Linkanzeige inner-
halb einer Sendung zur Nutzung von Angebo-
ten und gleichzeitiger Bestellung wird machbar.
Durch die individuellen Werbemöglichkeiten wird
Werbung effizienter, gezielter und kostengünstiger,
da auch eine regionale Steuerung möglich wird.
Die Konsequenzen:
Weniger Bewegung der Bediener, ein Hurra für
alle „Coach Potatoes“. Garantiert keine Krisenzeiten
für Ärzte, Schlankmacher und Physiotherapeuten.
Umstellung der Werbeangebote für den Unterneh-
mer. Weg von Print, hin zu Bild und Ton.
werken entziehen. Angefangen als Spaßvarian-
te für alle unter 25, hat sich social networking
mittlerweile etabliert. Auch ich habe mich lan-
ge dagegen verwehrt, bin aber letztendlich an
Xing nicht vorbeigekommen. Sicher geht es Ih-
nen ähnlich. Oft tot gesagt, erfreuen sich diese
Portale immer größerer Beliebtheit.
Die Chancen:
Intelligente Nutzung der Netzwerke zur Knüp-
fung neuer Kontakte ohne intensiven Zeitauf-
wand. Mund zu Mund Propaganda von eigener
Philosophie durch eine ungewöhnliche Anzahl
und breite Streuung von Gleichgesinnten. Rela-
tiv einfache Vertrauensbildung möglich. Geringer
bis kein Kostenaufwand.
Die Konsequenzen:
Klare Definition des eigenen Profils mit stän-
diger Aktualisierung. Regelmäßige Kontaktabfra-
ge und eigenes Einschalten in die Portal Kom-
munikation. Ihr Risiko liegt in einer möglichen
Überhäufung von Informationen und Anfragen,
die dann nicht mehr abgearbeitet werden können.
Eine genaue Selektion der Kontakte und Interes-
sengruppen ist somit besonders wichtig.
Verpassen Sie nicht den Anschluss und
stellen sich den Herausforderungen des Jetzt
und Morgen. Diesen Trends können Sie sich
genauso wenig verschließen wie in früheren
Zeiten Fax und Mail.
Klaus U. Walth
Megatrend 2:
Das mobile Internet
Vor drei Jahren wurde ich mit der The-
se zur zukünftigen mobilen Nutzung des In-
ternets auf meinen Seminaren noch belä-
chelt. Heute wird das Handy schon sehr oft
für Webapplikationen genutzt. Neue Geräte
wie Netbooks und I-Phone erobern den Markt.
Mobil E-Mails empfangen und senden gehört
schon fast zum Alltag. Die Webpräsenzen pas-
sen sich immer mehr dem mobilen Web an.
Die Telefone verändern sich. In Japan gibt
es schon ausklappbare und ausrollbare Bild-
schirme.
Die Chancen:
Erschließung von regionalen Käufergruppen,
Bedienung mobiler potentieller Kunden mit den
eigenen Produktangeboten durch automatisier-
tes GPS-Tracking.
Die Konsequenzen:
Umstellung der Webpräsenz auf die mobile
Nutzung. Optimierung der Inhalte auf schnel-
lere Les- und Nutzbarkeit. Weg von der Globa-
lität, hin zur Regionalität heißt die Devise im
Suchmaschinenmarketing für viele regional auf-
gestellte Unternehmen.
Megatrend 3:
Die Silver Surfer kommen
Die Internetnutzer werden immer älter. Das
Medium Web macht auch vor dieser Käufergrup-
pe, sicher der kaufkräftigsten, schon lange nicht
mehr halt. Die rosigen Zeiten der Gelben Seiten
sind vorbei. Gesucht wird im Web. Ich selbst
habe vor drei Jahren sehr überrascht den Wunsch
meiner über 70-jährigen Mutter vernommen, nun
doch endlich ein Laptop zu besitzen. Mittlerwei-
le hat sie sich zu einem Webkenner entwickelt;
surft, informiert sich und kauft im Internet.
Die Chancen:
Schnelle und direkte Ansprache mit allen
Produkten, die für diese Käuferschicht wichtig
sind. Kosteneinsparung durch Verzicht auf auf-
wändige und breitgestreute Werbemaßnahmen.
Medienübergreifende Werbung bei gleichem
Kostenbudget.
Die Konsequenzen:
Eine gute Auffindbarkeit in den Suchma-
schinen mit den relevanten Suchbegriffen wird
unbedingt notwendig. Die Marketingsbudgets
verschieben sich zugunsten von Internetmar-
keting.
Megatrend 4:
Social Network
Wer kennt Sie nicht, die Xing, Stayfriends,
Twitter, Facebook und Co unserer medialen Welt?
Kaum einer kann sich diesen Informationsnetz-
Internet
Bildquelle: fotolia
Schützen & Erhalten · Juni 2009 · Seite 35
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