Schützen & Erhalten - page 38

FORUM
Leserbrief
Die Schleierinjektion:
Pro oder contra?
Vorbemerkung: Als ich
Herrn Remes im Telepho-
nat eine Stellungnahme
zur Diskussion um die
Schleierabdichtung anbot,
kam die Frage spontan:
„und stehst Du positiv
oder negativ dazu?“ Nach
jahrelanger praktischer
Erfahrung kann die Ant-
wort nur eine sein: „kri-
tisch differenziert!“
Das Abdichten von erdberühr-
ten Bauwerken als Außenab-
dichtung – aber ohne Abgra-
ben – die Idee scheint genial!
Doch wenn eine Idee genial ist,
braucht sie nicht gleichzeitig
einfach zu sein. Die Schleier-
injektion ist es jedenfalls nicht!
Der immer erste – auch von
Herrn Bromm angeführte – Kri-
tikpunkt: wie kann ich sicher-
stellen, dass sich das Injekti-
onsgut an den abzudichtenden
Flächen verteilt?
Zu Recht macht Herr Bromm
auf die vereinfachenden Darstel-
lungen in den Herstellerprospek-
ten aufmerksam. Die in Sche-
mata dargestellte einheitlich
dicke Schicht vor der Außen-
wand herzustellen ist unreali-
stisch.
Schon vor langen Jahren
haben wir mit Hans Axel Kab-
rede bei Versuchen an Testwän-
den die völlig unregelmäßige
Verteilung feststellen können.
Mittlerweile gibt es seit eini-
ger Zeit auch „Freilandversuche“
an wirklichen Baustellen, deren
Ergebnisse mit Photos im In-
ternet einzusehen sind. Schon
die Angabe der Verbrauchsmen-
gen (25–30 kg/m
2
im Durch-
schnitt) zeigt, dass mit einem
ernormen „Verlust“ gerechnet
wird (zum Vergleich: Abdichtung
mit KMB o. Schlämme: ca. 6 kg/
m
2
).
Wichtig ist im Endeffekt
eben nur, dass Material überall
hingelangt. Wie aber kann ich
dieses Ziel nachweisbar errei-
chen?
Die Injektion eines Bohrlo-
ches muß solange fortgeführt
werden, bis Injektionsgut an
den nebenliegenden Bohrlö-
chern austritt. Die Annahme
besagt, dass sich das Gel in dem
Fall an der Außenwand verteilt
hat und anschließend den leich-
testen Weg, nämlich den über
die nächstliegenden Löcher
sucht. Da es sich hierbei wie
gesagt um eine Annahme han-
delt – Fehlstellen sind dennoch
nicht ausgeschlossen! – können
spätere Nachinjektionen erfor-
derlich sein. Das hierdurch ent-
stehende Kalkulationsrisiko (hö-
herer Materialverbrauch,
zusätzlicher Zeitaufwand durch
erneute Anfahrten, Baustellen-
einrichtungen,...) restlos auf
den Auftraggeber abzuwälzen,
wird von Herstellerseite meist
empfohlen.
Dies erfordert jedoch eini-
ges verkäuferisches Geschick,
sollen wir doch nicht nur Pro-
bleme lösen, sondern letztend-
lich zufriedene Kunden hinter-
lassen!
Bauwerksuntersuchungen
(vor Angebotserstellung!) wer-
den von allen Seiten empfoh-
len, so auch im bisher einzi-
gen Regelwerk zur Schleierin-
jektion, herausgegeben von der
Deutschen Bahn, werden aber
kaum jemals gemacht. Die Fest-
stellung des vorliegenden Last-
falles, Untersuchung des Boden-
Thüringen
Herbsttagung in Mellingen
Nach reiflicher Diskussi-
on wurde beschlossen,
dass im Jahr 2004 erst-
mals der Stammtisch an
einem Freitag durchge-
führt wird und die Weiter-
bildung und Mitglieder-
versammlung am Samstag.
Freitag, den 10. 12. 2004
ab
19.00 Uhr Stammtisch
Samstag, den 11. 12. 2004
ab
8.30 Uhr Weiterbildung mit
anschließender Mitgliederver-
sammlung
1. Balkonabdichtung
2. Fugenabdichtung
3. Fehler bei der Beschichtung
von maßhaltigen Bauele-
menten wie Türen, Fenster,
u.s.w. im Aussenbereich
– Erläuterung von Schäden
durch Fallbeispiele.
4. Versicherungen? Wie gut
oder schlecht sind wir ab-
gesichert mit Fallbeispielen.
Veranstaltungsort Hotel Ilmtal
in Mellingen
LANDESVERBÄNDE
Sachsen Anhalt
Sanierungsarbeiten in der
Schlosskirche Wittenberg
Die diesjährige Herbsttagung
des Landesverbandes Sachsen-
Anhalt, die sich thematisch der
holzschutztechnischen Sanie-
rung historischer Bauwerke wid-
met, findet am 28. und 29.
Oktober in der Lutherstadt Wit-
tenberg statt.
Das Programm sieht vor:
28. 10. 2004:
Mitgliederversammlung
29.10.2004:
Führung durch die Schloß-
kirche Wittenberg und fachli-
che Erläuterungen zur Sanierung
Neuer Vorstand 2004:
links 2. Vorsitzender Klaus Renhak,
rechts 3. Vorsitzender Rainer Pausch.
Blick zur Schloßkirche.
Foto:
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