unmittelbar neben dem Gebäude
        
        
          stehende Bäume und Sträucher. Sie
        
        
          dienen den Algen und Pilzen nicht
        
        
          nur als weitere Nahrungsquelle (Pol-
        
        
          len und Keimspender), sondern
        
        
          beschatten die Fassade und beein-
        
        
          trächtigen die Luftumspülung und
        
        
          somit die Trübung der Bauteilober-
        
        
          flächen und begünstigen so zusätz-
        
        
          lich die Wachstumsbedingungen. „Es
        
        
          ist nicht möglich einen vorhande-
        
        
          nen Algen- und Pilzbefall oder das
        
        
          Risiko eines möglichen Algen- oder
        
        
          Pilzbefalls an Fassaden mit nur ei-
        
        
          
            FACHBEREICHE
          
        
        
          
            Bautenschutz
          
        
        
          (EnEV) – sowie der Anreiz staat-
        
        
          licher Förderprogramme führt zu
        
        
          jährlichen Steigerungsraten von 13
        
        
          bis 15 % WDVS-Fläche in der Bun-
        
        
          desrepublik, so dass prognostiziert
        
        
          wird, dass sich mit entsprechendem
        
        
          Branchen Marketing die WDVS-
        
        
          Flächen in Deutschland bis zum Jahr
        
        
          2012 verdoppeln könnten.
        
        
          (2)
        
        
          Bei Wärmedämmsystemen fin-
        
        
          det ein reduzierter Wärmetransport
        
        
          zur Oberfläche statt. Bei dünn-
        
        
          schichtigen Putzaufbauten des
        
        
          WDV-Systems weist der Dämmstoff
        
        
          eine geringere Speicherfähigkeit im
        
        
          Vergleich zum Dickschicht-Putz-
        
        
          system auf. Dieses führe ebenso,
        
        
          so Prof. Dr. R. Pohlenz, „vor al-
        
        
          lem Nachts zu geringen Ober-
        
        
          flächentemperaturen“ und zwangs-
        
        
          läufig zu „häufig und länger
        
        
          anhaltenden höheren Baustoff-
        
        
          feuchten“ und somit „günstigen
        
        
          Wachstumsbedingungen“.
        
        
          (4)
        
        
          
            Ausblick
          
        
        
          Im Zuge der Sanierungen von
        
        
          Altbauten, speziell der energetischen
        
        
          Aufwertung und der Anwendung von
        
        
          Wärmedämmverbund (WDV)-Syste-
        
        
          men, müssen Maßnahmen zur Ver-
        
        
          hinderung getroffen werden und
        
        
          Systeme zum Einsatz gelangen, „die
        
        
          das Bewuchsrisiko auf ein akzep-
        
        
          tables Maß“ reduzieren.
        
        
          (4)
        
        
          Im Teil 2 von „Algen und Pilze
        
        
          – keiner will’se“ wird auf das stan-
        
        
          dardtechnische Vorgehen zur Sanie-
        
        
          rung von Fassaden mit Algen- und
        
        
          Pilzbefall eingegangen. Ebenso
        
        
          werden ökologische Fassadenbe-
        
        
          
            Es schreibt
          
        
        
          
            für Sie:
          
        
        
          
            Rainer
          
        
        
          
            Spirgatis
          
        
        
          
            Fachbereichs-
          
        
        
          
            leiter Bauten-
          
        
        
          
            schutz
          
        
        
          
            Plinderheide 2b, 48291 Telgte
          
        
        
          
            Telefon: (0 23 63) 399 308
          
        
        
          
            Telefax: (0 23 63) 399 363
          
        
        
          
            E-Mail: 
          
        
        
        
          Quellen:
        
        
          1) Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, „Bauphy-
        
        
          sikalische Aspekte der Altbausanierung
        
        
          und Instandhaltung unter besonderer
        
        
          Berücksichtigung des Holz- und Bau-
        
        
          tenschutzes“, Seminarskript DHBV-Sach-
        
        
          verständigentagung, 31-05-07
        
        
          2) vgl. 2.1 Allgemeines, in Technischen In-
        
        
          formationen, Algen und Pilze auf Fassa-
        
        
          den, Fachverband WDV-Systeme, Fremers-
        
        
          bergerstraße 33, 76530 Baden-Baden
        
        
          3) vgl. Studie Quo vadis WDVS 2007-2012,
        
        
        
          4) siehe Anm. 1
        
        
          5) IBP-Mitteilung 438, Fraunhofer Insti-
        
        
          tut für Bauphysik IBP, Nobelstraße 12,
        
        
          70569 Stuttgart
        
        
          Bildnachweise:
        
        
          1) Titelbild: Befallene Fassadenfläche auf
        
        
          der Nord-Westseite, Marke DEITERMANN,
        
        
          maxitGroup, Datteln
        
        
          2) Algenbefall auf künstlicher Bauteilober-
        
        
          fläche, 
        
        
        
           Haltern
        
        
          3) „Es grünt so grün“ Lebensgemeinschaft
        
        
          von Algen und Pilzen auf Ziegelsockel,
        
        
        
           Haltern
        
        
          4) WDV-System mit Algenbefall und „Leo-
        
        
          pardeneffekt“, 
        
        
        
           Hal-
        
        
          tern
        
        
          Feuchtehaushalt und damit verant-
        
        
          wortlich für den „Grünspan“.
        
        
          
            Algen und Pilze auf
          
        
        
          
            Fassaden
          
        
        
          Standortabhängige Risikofakto-
        
        
          ren sind neben der Nähe zu Gewäs-
        
        
          sern oder regnerische Landstriche
        
        
          ner Ursache zu erklären.“
        
        
          (1)
        
        
          
            Bedeutung WDV-
          
        
        
          
            Systeme
          
        
        
          Energiekosten und ein zuneh-
        
        
          mendes Umweltbewusstsein, die
        
        
          Novellierung der Wärmeschutzver-
        
        
          ordnung – Energieeinsparverordnung
        
        
          schichtungen vorgestellt, die das
        
        
          Vergrünungsrisiko minimieren.
        
        
          Selbstverständlich werden auch
        
        
          Hinweise für den Fachunternehmer
        
        
          zur Aufklärung des Auftraggebers/
        
        
          Bauherrn gegeben.
        
        
          
            Zusammenfassung
          
        
        
          Der kurzfristige Befall durch
        
        
          Algen und Pilze auf Fassaden
        
        
          schränkt nicht die Nutzungsmög-
        
        
          lichkeit/Funktionstüchtigkeit oder
        
        
          den Witterungsschutz der Gebäu-
        
        
          dehülle ein, beeinträchtigt aber in
        
        
          erheblichem Maße das Outfit der
        
        
          Fassade und stimmt den betroffe-
        
        
          nen Bauherrn daher nicht „ruhig“.
        
        
          Bei langzeitigen Besiedlungen
        
        
          der Oberfläche können allerdings
        
        
          mikrobielle Zerstörungen, die als
        
        
          Biokorrosion in der Fachwelt be-
        
        
          schrieben werden, stattfinden.
        
        
          Schützen & Erhalten · September 2007 · Seite 11