Schützen & Erhalten - page 41

LANDESVERBÄNDE
Auf dem Dach von Deutschlands ewiger Baustelle
Der Verbandsrat tagte in Köln
Am 12. und 13. September
traf sich in Köln der Verbands-
rat zu seiner jährlichen Sit-
zung.
Neben Neuigkeiten und Berichten
aus den Landesverbänden und den
Fachbereichen standen vor allem
zwei Themen im Vordergrund: Die
Lehrlingsausbildung zum Holz- und
Bautenschützer sowie die Frage,
inwieweit die Preisgestaltung ei-
niger Mitgliedsfirmen mit dem Eh-
renkodex zu vereinbaren ist.
Herr Dr. Paul vom Bundesin-
stitut für Berufsbildung (BIBB) be-
richtete über den aktuellen Stand
der Abstimmungsgespräche und
machte deutlich, dass sowohl die
großen Handwerksverbände (ZDH
und ZDB) als auch das Bundeswirt-
schaftsministerium die Lehrlings-
ausbildung zum Holz- und Bauten-
schützer unterstützen. Widerstände
gibt es allerdings noch von den
Malern und den Gewerkschaften.
Der Bundesverband der Maler und
Lackierer vertritt die Meinung, dass
das Berufsfeld Holz- und Bauten-
schutz nahezu komplett vom Ma-
lerhandwerk abgedeckt wird und
dass deshalb keine Notwendigkeit
für die Schaffung dieses neuen
Berufes bestünde. Diese Darstel-
lung wird von den Gewerkschaf-
eines Schwarzafrikaners im euro-
päischen Raum – sind Kunstwer-
ke von Weltrang und nur einige der
vielen gut erhaltenen und sehens-
werten Ausstattungsstücke des
Magdeburger Domes.
Vom Dom aus ging es am Sitz
des Landtages vorbei zum Kloster
Unser Lieben Frauen. Das Kloster
ist eine der bedeutendsten Anla-
gen der Straße der Romanik.
Ein Muss für alle Magdeburg-
besucher und so auch für uns, war
natürlich der Besuch der Grünen
Zitadelle, dem letzten architekto-
nischen Werk des Künstlers Frie-
densreich Hundertwasser. Die Zi-
tadelle, nur teilweise „grün“ und
nach Hundertwasserart vielmehr
rosa und schillernd bunt, bettet
sich gut zwischen den barocken
und modernen Gebäuden ein.
Wenn es auch nur ein kleiner
Einblick in die Baugeschichte von
gestern und heute sein konnte, so
war es Anregung genug, die Stadt
Magdeburg demnächst wieder zu
besuchen.
Wolfgang Appel
Zwischen Himmel und Erde –
Frank Grabow, Gero Hebeisen,
Georg Brückner, Hinrich Studt
und Wolfgang Weiss auf Deutsch-
lands ewiger Baustelle.
ten unterstützt. Es bedarf eigent-
lich an dieser Stelle keiner beson-
deren Erwähnung, dass diese Ei-
geneinschätzung der Maler bezüg-
lich ihres Tätigkeitsprofils in keiner
Weise mit der Realität überein-
stimmt. Entsprechend wurde sie
vom DHBV vehement zurückgewie-
sen.
Aufgrund der widersprüchlichen
Aussagen der beteiligten Verbän-
de wurde das BIBB damit beauf-
tragt, zu überprüfen, inwieweit
tatsächlich eine Überschneidung
des Holz- und Bautenschutzes mit
anderen Berufsfeldern besteht. Die
Untersuchung ergab folgendes Er-
gebnis:
– Bauwerksabdichter: 18 %
– Holzbearbeitungs-
mechaniker: 15%
– Bauten- und Objekt-
beschichter: 23%
– Maler- und Lackierer: 12%
– Schädlingsbekämpfer: 6%
– Zimmerer: 19%
Die Studie schloss mit dem Votum,
dass im Bereich Holz- und Bauten-
schutz ein Qualifikationsbedarf
festgestellt wurde, der den Einsatz
von Fachkräften erfordert. Nach
dem derzeitigen Stand der Verhand-
lungen – am 17. Oktober fand ein
abschließendes Koordinierungsge-
spräch im Wirtschaftsministerium
statt – besteht nunmehr die be-
rechtigte Hoffnung, dass der Holz-
und Bautenschutz erstmals zum Au-
gust 2007 mit einer Lehrlingsaus-
bildung starten kann.
Äußerst kontrovers wurde das
Thema „Preisgestaltung bei Mit-
gliedsfirmen“ diskutiert. Konkret
ging es um einen Fall, bei dem eine
Mitgliedsfirma permanent unter
dem Marktpreis anbietet und da-
mit nicht nur andere Mitgliedsfir-
men bei der Auftragsvergabe aus-
sticht, sondern aufgrund der eige-
nen Preisgestaltung auch nicht
mehr in der Lage ist, eine Baulei-
stung abzuliefern, die den Quali-
tätsmaßstäben einer DHBV-Fach-
firma gerecht wird. Die Frage war,
inwieweit hier der Ehrenkodex, der
dies eindeutig untersagt, angewen-
det werden kann und muss. Beden-
ken einiger Teilnehmer, dass es
nicht die Aufgabe des Verbandes
sei, über die Wirtschaftlichkeit von
Angeboten seiner Mitglieder zu
diskutieren, stand die Auffassung
gegenüber, dass ein Verband eine
Interessensgemeinschaft ist und
dass der, der sich mit dieser Ge-
meinschaft nicht solidarisch erklärt,
nicht in den Verband gehört. Zum
einen bringt dies Unruhe in die
eigenen Reihen, zum anderen kann
der Verband Pfusch am Bau von
Mitgliedsfirmen nicht dulden.
Entsprechend stimmte man im
Verbandsrat darin überein, dass der
DHBV sich Trittbrettfahrer nicht
leisten kann und dass jedes Mit-
glied verpflichtet ist, sich weiter-
zubilden. Es wurde beschlossen, die
Sanktionen, die der Ehrenkodex
vorsieht, anzuwenden und konse-
quent weiter den Weg in Richtung
Qualität zu gehen.
fr
Ein imposanter Ausblick,
den nur wenige Kölner kennen.
Der DHBV-Verbandsrat auf dem
Dach des Kölner Doms.
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