Schützen & Erhalten - page 37

LANDESVERBÄNDE
Die grüne Insel Föhr im Na-
tionalpark Schleswig-Holstei-
nisches Wattenmeer hatte es
den Holz- und Bautenschüt-
zer der norddeutschen Landes-
verbände Mecklenburg-Vor-
pommern und Hamburg/
Schleswig-Holstein angetan.
In der Inselmetropole Wyk
richteten sie vom 11.–13. No-
vember 2005 die traditionell
gemeinsame Herbsttagung
aus. Es galt die unausgespro-
chene Losung „Auf Wiederse-
hen auf Föhr“. An diese Ver-
pflichtung haben sich viele
gehalten. Und so konnten
über 70 Teilnehmer begrüßt
werden. Eine solide Grundla-
ge für die Tagung.
Am Freitag hatte die Mehrzahl der
Tagungsaspiranten die Fähre um
12.30 Uhr ab Dagebüll genommen.
In der Einladung war versprochen
worden, dass die Überfahrt zur
zweitgrößten Nordsee-Insel bereits
zu einem eindrucksvollen Erlebnis
wird. Doch weit verfehlt. Daraus
wurde nichts. Regen, Regen und
nochmals Regen. Von der stim-
mungsvollen Kulisse der Halligen
und der Inselschwestern Amrum
und Sylt war weit und breit nichts
zu sehen. Doch das tat der Stim-
mung keinen Abbruch. Schließlich
ist Regen gut für´s Geschäft der
Bautenschützer, und die Gastrono-
mie auf einem Fährschiff ist auch
nicht zu verachten. Heißgetränke
machten die Runde, wobei der
Rumgrog der Renner war. Am spä-
ten Nachmittag schlossen sich die
getrennten Mitgliederversammlun-
gen der Landesverbände an. Der
Abend bot bei einem überdimen-
sionellen und kaum beschreibba-
ren Fischbüfett Gelegenheit zum
gemütlichen Plausch.
Das Tagungsprogramm am
nächsten Tag war auf einem ho-
hen Niveau angesiedelt. Den An-
fang machte ein hoffnungsvolles
Nachwuchstalent des Landesverban-
des Hamburg/Schleswig-Holstein.
Dr. Dipl.-Biologe Tobias Huckfeldt
verdeuchtlichte anhand unzähliger
Beispiele die Verwechslungsmög-
lichkeiten mit dem Echten Haus-
schwamm und erläuterte die Grund-
lagen zu Unterscheidungsmerkma-
len von Hausfäulepilzen. Hausfäu-
lepilze sind verschieden, sowohl
untereinander als auch in ihren
mannigfachen Ausprägungen. Es
müssen die Strukturen der Myce-
lien, Stränge und Fruchtkörper un-
terschieden werden. Aber auch das
Alter, die Holz- und Umgebungs-
feuchtigkeit, sowie ein möglicher
Schimmelpilzbefall haben Einfluss
auf die äußere Gestalt von Haus-
fäulepilzen.
Die Untersuchungen des Ver-
bandsmitgliedes haben belegt, dass
bei der Häufigkeit von Hausfäu-
lepilzen der Echte Hausschwamm
mit einem Anteil von 27% Spit-
zenreiter ist. Gefolgt vom Keller-
schwamm mit 11% und dem
Hausporling mit 8,5%. Andere
Hamburg/Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
Auf Wiedersehen auf Föhr
Noch Tagung oder schon Urlaub?
Hausfäulepilze, wie Sternselenpilz,
Reibeisenpilz, Tannenblättling,
Balkenblättling, Klapperschwamm
oder Wurzelschwamm liegen nach
dieser Untersuchung allesamt un-
ter 1%. Wenn auch der Echte Haus-
schwamm der am häufigsten ver-
kommende Hausschwamm ist, wird
der eine oder andere Holzschüt-
zer umdenken müssen. Als allei-
niges Erkennungsmerkmal kann das
deutliche Brechen der trockenen
Stränge nicht herangezogen wer-
den. Häufig ist eine genaue Be-
stimmung nur nach einer mikro-
skopischen Diagnose oder gentech-
nischen Untersuchung möglich. In
diesem Zusammenhang soll nicht
unerwähnt bleiben, dass sich Dr.
Huckfeldt im Rahmen seiner Dok-
torarbeit intensiv mit diesem Thema
befasst hat.
So ist es nur folgerichtig, dass
er seine Erkenntnisse in einem Buch
zusammengefasst hat, das in die-
sen Tagen erscheint. Hausfäule-
und Bauholzpilze. Ca. 350 Seiten
mit 1.100 Abbildungen. Ein ein-
zigartiges Standard-Nachschlage-
werk, auf das die Fachwelt war-
tet. Es ist unverzichtbar und wird
das Vakuum füllen, die das Aus-
laufen der Fachpublikation „Pflanz-
liche und tierische Bau- und Wert-
Friedel Remes im Gespräch
mit der Holzschutzlegende
Werner Romanow.
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