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Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 21

DER leichte Dreh für den Akkuschrauber. VON PROFI´s FÜR PROFI´s UNSER Premium Zuwachs- bohrer Katzer Präzisionstechnik GmbH Grumbach 4 98554 Benshausen www.katzer-praezisionstechnik.de secure@katzer-praezisionstechnik.de +49 (0) 36843 . 12 801 +49 (0) 36843 . 12 800 Geschäftsführer CHRISTOPH KATZER

Fachbereiche

Schimmelpilze

Feuchtigkeit ausgesetzt ist, da es

dann die Anode eines kurzgeschlos-

senen galvanischen Elements bildet

(Lokalelement). In Kombination

mit mechanischer Belastung, z. B.

an Schraubverbindungen, kommt

es zur Spannungsrißkorrosion. Bei

mineralischen Baustoffen und Glä-

sern wird oftmals das Herauslösen

von alkalischen Bestandteilen bzw.

ein Auflösen des Bindemittels durch

Wasser, Säuren und Laugen beo-

bachtet. [3, 4, 5, 7, 15]

Wenn Mikroorganismen

angreifen

Biokorrosion ist ein Grenzflä-

chenprozess, wobei die Grenzflä-

che zwischen Baustoff und Medium

(z. B. Atmosphäre, Boden) durch

die Grenzfläche

Werkstoff-Biofilm

ersetzt

wird. Unter Biofilmen ver-

steht man ganz allgemein eine sehr

wandlungsfähige Lebensform von

Mikroorganismen, eine „Vergesell-

schaftung“ unterschiedlicher Gat-

tungen zum Vorteil aller. Biofilme

sind praktisch überall zu finden.

Sie entstehen, wenn Mikroorga-

nismen Oberflächen besiedeln und

sich dort vermehren. Biofilme sind

Orte hoher Zelldichten, die Mikro-

organismen werden durch gelartige

extrazelluläre polymere Substanzen

auf der Substratoberfläche immo-

bilisiert. [1, 3, 4, 5, 7] Nun sind

Schimmelpilze keine klassischen

Biofilmbildner, das können Bakte-

rien aber auch Grünalgen viel bes-

ser. Dennoch sind auch etablierte

Pilzmyzele mit Begleitflora in der

Lage, biofilmähnliche Strukturen

auszubilden. Häufig sind sie als

Sekundärbesiedler zu finden, wenn

andere bereits Kolonialisierungsar-

beit geleistet haben. Dennoch sind

sie aufgrund ihrer Kooperationsfä-

higkeit potente Partner im Biofilm.

Das Leben in Biofilmen bietet

allen Mikroorganismen viele öko-

logische Vorteile. In der Gelmatrix

reichern sich Nährstoffe an, die Mi-

kroorganismen sind vor extremen

pH-Werten, Bioziden und hydrau-

lischen Belastungen geschützt. Im

Biofilm entstehen Symbiosen und

ökologische Nischen. Mikrokonsor-

tien bilden sich aus und durch das

Zusammenwirken vieler unterschied-

licher Spezialisten erhöht sich die

Überlebensfähigkeit der Mikroben

erheblich. Leider resultiert daraus

auch das korrosive Potential: Bio-

filme sind Orte erhöhter Stoffumsät-

ze und gesteigerter Primärprodukti-

on. Als Folge davon verändert sich

das Milieu im Vergleich zum umge-

benden Medium. Der pH-Wert kann

um Größenordnungen schwanken,

organische Säuren können sich auf-

konzentrieren, Gase und Lösungs-

mittel können freigesetzt werden.

Exoenzyme erledigen dann den

Rest. Letztendlich führt dies dazu,

dass auch in einem an sich neu-

tralen Medium Korrosionsschäden

beobachtet werden, weil der Bio-

film die physikalisch-chemischen

Bedingungen an der Grenzfläche

zwischen dem Werkstoff und dem

Medium komplett verändert hat.

[1, 7] Was hierbei passiert, haben

die Mikroorganismen nicht neu er-

funden. Die Mechanismen, derer sie

sich bedienen, sind auf „klassische“

abiotische Korrosion rückführbar.

Letztendlich ist auch Biokorrosion

kaum mehr als Lochfraß, Salzspren-

gung und Säureangriff, eben nur

durch Metabolite, d. h. Korrosions-

medien biogenen Ursprungs.

Biokorrosion an Natur- und

Werksteinen sowie Beton

Natursteine werden nach ihrer

Entstehungsart, den Gefügeeigen-

schaften und der chemischen Zu-

sammensetzung unterschieden. Sind

sie bei der Erstarrung von Gesteins-

schmelzen entstanden, so werden

sie als magmatische Gesteine be-

zeichnet. Basalt, Granit und Porphyr

sind typische Vertreter dieser Grup-

pe. Gesteine, die aus der Ablagerung

und Verdichtung von Salzen, Schlick

und Sanden entstanden sind, wer-

den als Sedimentgesteine bezeich-

net. Zu diesen zählen Tone, Kalk-

stein und Quarzsandsteine aber auch

viele Halbedelsteine wie Japsis oder

Obsidian. Zu dieser Gruppe gehören

auch sedimentäre Eisenerze und

Apatite. Aus beiden Gesteinsarten

konnte unter dem Einfluss von Druck

und Temperatur eine Kristallisation

und Umformung zu neuen Gesteins-

formen (Metamorphite) stattfinden,

wobei hier als Beispiele Marmor,

Quarzit und Gneis genannt werden

sollen. [9, 13] Gerade Natursteine

werden durch Witterungseinflüsse

stark geschädigt. Neben Abrasion

sind es vor allem Frost- und Salz-

sprengungen, welche den Baustoff

nachhaltig schädigen. Ein weiterer

Effekt ist die Schädigung durch Tem-

peraturschwankungen, z. B. durch

die Ausbildung von Temperaturgra-

dienten bei Sonneneinstrahlung.

Ursache dafür ist die Anisotropie,