

Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 23
Schnelle, zementgebundene Verlaufsmassen ›› Schnellverlaufende Boden- ausgleichsmasse 3 - 38 mm, > 65 MPa Druckfestigkeit ›› Nutzbar als Endbeschichtung für Gewerbeböden ›› Nach 6 Stunden befahrbar VELOSIT SL 503 www.velosit.de Die einzigartige Alleskönner-Abdichtung! Der Alleskönner für jeden Lastfall und für jedes Wetter – drinnen und draußen. In wenigen Arbeitsschritten zur perfekten Abdichtung – schnellstens regenfest und druckwasserdicht, lösungsmittelfrei und angenehm zu verarbeiten. Secco One – Eimer für alles Von Experten empfohlen. Von Profis genutzt. Von redstone. Von innen. Von außen. Von Januar bis Dezember. redstone GmbH | Haferwende 1 | 28357 Bremen Fon 0421 - 22 31 49-0 | Fax 0421 - 22 31 49-90 info@redstone.de | www.redstone.deverliert damit seine Festigkeit und
sandet ab. [9] Das stellt vor allem
Denkmalschützer vor große Pro-
bleme, da als Sanierungsmöglichkeit
oftmals nur der Austausch betrof-
fener Flächen übrig bleibt. Einige
wenige Schimmelpilze wie Aureoba-
sidium sp. oder Botrytis sp. sind in
der Lage Polysaccharide, also den
typischen Biofilmschleimen, zu bil-
den. Diese Speicherstoffe quellen
und schwinden und üben so einen
mechanischen Druck auf die Bau-
stoffe aus. Zudem verkleben sie
Poren und behindern den Feuchte-
und Salztransport. Wie eine Diffu-
sionsbarriere führen sie dazu, dass
sich unterhalb von Biofilmen Salze
und Laugen aufkonzentrieren und
ihre zerstörerische Wirkung entfal-
ten können. [1, 5, 7, 9] Doch nicht
nur die Speicherstoffe, sondern auch
einwachsende Hyphen können me-
chanischen Stress auslösen. Für
die Pilze macht es durchaus Sinn,
von der Oberfläche in tiefere, ge-
schützte Bereiche einzuwandern,
um Temperatur- und Trockenstress
auszuweichen. Der Säureausstoß an
der Hyphenspitze wirkt dabei wie
ein kleiner Bohrer.
Putze und Farben
Bauphysikalisch betrachtet, ist
Putz ein mono- oder mehrlagig in
bestimmter Dicke aufgetragener Be-
lag aus Putzmörteln oder Beschich-
tungsstoffen, der seine endgültigen
Eigenschaften erst durch Erhärtung
am Baukörper erreicht, wobei mit
Putz der am Putzgrund erhärtende
Putzmörtel bezeichnet wird. [11,
12] Putzmörtel sind Gemische von
einem oder mehreren Bindemitteln,
Zuschlagstoffen mit einem überwie-
genden Kornanteil zwischen 0,25
und 4 Millimetern und Wasser, ge-
gebenenfalls auch Zusätzen wie
Cellulose- oder Glasfasern. Mine-
ralische Putze basieren auf einem
mineralischen Bindemittel wie Kalk,
Anhydrit oder Zement. Organisch ge-
bundene enthalten statt einem mi-
neralischen Bindemittel Kunstharze,
Acrylate oder Acetate als Bindemit-
tel. Farben sind Anstrichsysteme be-
stehend aus Anstrichstoffen. Farben
werden unterteilt in mineralisch
gebundene Anstrichsysteme, orga-
nisch gebundene Anstrichsysteme
sowie in Mischtypen. Zu den mine-
ralisch gebundenen Anstrichsyste-
men zählen die Kalk- und Kalkze-
mentfarben sowie die Silikatfarben.
Kunstharzfarben, Dispersionsfarben,
Emulsionsfarben, Latexfarben aber
auch die historischen Leim- und
Kaseinfarben werden den organisch
gebundenen Anstrichsystemen zu-
geordnet. Als Mischsysteme gelten
Dispersionssilikatfarben und die
Silikonharzfarben sowie moderne
Hybridsysteme. [12]
Putze und Farben im Außenbe-
reich unterliegen vor allem einer
klimatischen und chemischen Bewit-
terung. Neben Abrasion durch Wind,
Schlagregen und Frostsprengung lei-
den Außenbeschichtungen auf salz-
belasteten Mauerwerken unter Hin-
terfeuchtung und Abplatzungen. Je
nach Zusammensetzung und Binde-
mitteltyp kommt es zu Farbverän-
derungen. Unter UV-Einfluß werden
organisch gebundenes Bindemittel
abgebaut, Pigmente zerstört und
ausgeblichen. Mit zunehmendem Ver-
lust des Bindemittels können auch
andere Inhaltsstoffe leichter aus
dem Film herausgelöst werden, die
Korrosionsrate steigt an. Als Folge
davon können sich bauphysikalische
Größen, wie die Wasseraufnahme-
fähigkeit, ungünstig verändern. Als
Folge davon erscheint die bewitter-
te Fassade ungleichmäßig vergraut,
angeschmutzt und nimmt unter-
schiedlich stark Wasser auf. [7, 12,
13, 15] Durch Wasser gelöstes Koh-
lendioxid und andere schwache Säu-
ren aus Niederschlägen werden die
Beschichtungen zudem entminerali-
siert und Bindemittel abgebaut. Wie
alle mineralischen Baustoffe sind vor
allem Putze aufgrund ihrer Kapillari-
tät und Porosität anfällig für Frost-
und Salzsprengungen. Folge davon
sind Ausblühungen, Abplatzungen
und eine erhöhte Rißanfälligkeit.
Das macht vor allem dann Probleme,
wenn die Baustoffe in Leichtbauwei-
se und mit außenseitiger Dämmung
verarbeitet sind. Dünne Putzüberde-
ckungen, welche thermisch isoliert
hohen Temperaturschwankungen
ausgesetzt sind, müssen thermische
Spannungen aufnehmen, was nicht
gelingen kann, wenn das Putzgefü-
ge geschädigt ist. Rißbildungen sind
die Folge, im Weiteren kann dies zu
einer Hinterfeuchtung der Fassaden-
konstruktion und zu Feuchteschäden
an der tragenden Konstruktion füh-
ren. [7, 12, 13]
Mineralische Putze und Farben
gelten nach dem Abbinden im All-
gemeinen als beständig gegen Al-
gen- und Pilzbefall. Ursache dafür
ist die Alkalität dieser Baustoffe, die
pH-Werte um 12 und mehr erreichen
kann. Das ist aus zweierlei Grün-
Fachbereiche
Schimmelpilze