Schützen & Erhalten - page 7

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Fachbereiche
Holzschutz
Es schreibt
für Sie:
Dipl.-Ing.
Ekkehard Flohr
Fachbereichs-
leiter Holz-
schutz
An der Hohen Lache 6
06846 Dessau
Telefon: (0340) 6611884
Telefax: (0340) 6611885
E-Mail:
Der Braune Keller- oder
Warzenschwamm gehört
neben dem Echten Haus-
schwamm und demWeißen
Porenschwamm zu den
häufigsten in Deutschland
vorkommenden holzzer-
störenden Nassfäulepil-
zen. Man schätzt, dass
der Pilz mit bis zu 20%
an allen Fäulnisschäden
beteiligt ist.
Erscheinungsform
Die Fruchtkörper erscheinen als resupinat
(flach) dem Substrat anliegende Gebilde. Ihre
Dicke beträgt nur wenige Millimeter. Sie passen
sich dem Untergrund an und auf der Oberfläche
sind sehr oft warzenförmige Erhebungen zu be-
obachten (Bild 1). In der Nähe der Zuwachs-
ränder können in den Erhebungen radiär aus-
gerichtete Formen erkannt werden (Bild 2). In
den anfänglich kleinen, weißen Fruchtkörpern
bilden sich im Zentrum erste Warzen, die sich
später, mit fortschreitendem Wachstum i. d. R.
braun, ocker bzw. grau verfärben. Letztend-
Brauner Keller- oder Warzenschwamm
[Coniophora puteana]
lich überziehen diese Struk-
tur- und Farberscheinungen
den gesamten Fruchtkörper.
Der Zuwachsrand bleibt, un-
abhängig von der Fruchtkör-
pergröße, weiß und filigran
(feder- oder eisblumenartig)
ausgebildet (Bild 3). In un-
mittelbarer Näher der Frucht-
körper können, insbesondere
auf Spinnennetzen, erhebliche
Sporenansammlungen beob-
achtet werden (Bild 4).
Die Myzelstränge und das
Oberflächenmyzel (letzteres wird eher selten ge-
bildet) unterliegen im Laufe der Zeit ähnlichen
Farbveränderungen wie die Fruchtkörper. An-
fangs weiß bis cremefarben verfärbt es sich rasch
ockerfarben und wird im Alter braun bis schwarz
(Bild 5). Es liegt dem Substrat fest an und lässt
sich kaum ohne Zerstörung abziehen.
Imposante Myzelerscheinungen, bestehend
aus meist radiär verlaufenden Myzelsträngen,
können auf Kellerwänden beobachtet werden
(Bild 6). Wenn zudem die Wandoberflächen weiß
gekalkt sind, heben sich die braunen Strukturen
deutlich vom Untergrund ab. Vermutlich hat diese
offensichtliche Erscheinung zur Namensbildung
„Kellerschwamm“ beigetragen.
Vorkommen
Mittlerweile wird der Pilz an fast allen Stel-
len im Gebäude beobachtet. Überall dort, wo es
aufgrund von Leckagen, Bau- und Nutzungsfeh-
lern zu einer intensiven und nachhaltigen Durch-
feuchtung kommt, ist der Pilz anzutreffen. Ins-
besondere in Gebäuden im „ruinösen“ Zustand,
die kurz vor dem Abriss stehen, wird man den
Pilz finden können. Aber auch in noch genutzten
Bauwerken unter Bädern, im nicht unterkeller-
ten Erdgeschossfußboden (Bild 7) und im Trauf-
bereich ist er anzutreffen. Dabei bevorzugt er
Nadelholz. Laubholz wird seltener befallen. Der
Befallsbereich kann mehrere m² groß sein.
Die optimalen Holzfeuchten liegen weit über
den Fasersättigungsbereich. Es beginnt bei etwa
40% und reicht bis über 200%. Der Pilz ist je-
doch in der Lage, trockenes Holz (ab etwa 20%)
zu überwachsen, ohne es nachhaltig zu schädi-
gen. Erst im optimalen Feuchtebereich findet
ein merklicher Zelluloseabbau statt und es wird
die daraus resultierende Braunfäule sichtbar. Die
optimalen Temperaturen, bei denen ein maxi-
Schützen & Erhalten · Dezember 2010 · Seite 7
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