Schützen & Erhalten - page 29

Schützen & Erhalten · September 2005 · Seite 29
S&E:
So gesehen bleibt also alles
wie gehabt. Ist Ihre konservati-
ve Einstellung auch der Grund
dafür, dass Sie den deutschen
Markt so betonen und auf diesen
Ihre Anstrengungen zentrieren?
Bräunlein:
(lacht)
Selbstverständlich verkaufen
wir auch ins Ausland. Zum Bei-
spiel haben wir enorme Absatz-
zuwächse gerade in Polen zu ver-
zeichnen. Aber unser Focus ist
tatsächlich nach wie vor der deut-
sche Markt, und dort sehen wir
auch in Zukunft unser Kernge-
schäft. Sehen Sie, sowohl Kulba
als auch Pigrol sind deutsche Tra-
ditionsunternehmen. Beide Un-
ternehmen produzieren seit ih-
rer Gründung ausschließlich in
Deutschland und dies mit einer
Produktpalette, die alle Bereiche
des Holzschutzes, also vom be-
kämpfenden Holzschutzmittel bis
hin zur hochwertigen Oberflä-
chenveredelung abdeckt.
S&E:
Bedeutet dies, dass Kulba auch
weiterhin in Deutschland produ-
zieren wird oder wird auch Kulba
letztlich dem Kostendruck erlie-
gen und z.B. mit der Produktion
dorthin abwandern, wo – wie Sie
ja selbst sagen – für ihre Produkte
bereits ein expandierender Markt
zu verzeichnen ist?
Bräunlein:
Die Frage ist nicht ganz un-
berechtigt. Durch den Zusammen-
schluss mit der PIGROL Farben
GmbH wurde Kulba Teil der fin-
nischen Tikkurila Deco Group, die
ihrerseits zur weltweit agieren-
den Kemira-Group gehört, dem
Marktführer in Skandinavien, dem
Baltikum und Polen.
Dennoch, ich bleibe dabei.
Gerade in Zeiten großer Verän-
derungen spielt die Konstanz und
damit der Grundsatz der Konti-
nuität eine entscheidende Rolle
in der Wahrnehmung eines Un-
ternehmens durch die Kunden.
Kulba setzt deshalb seit Jahrzehn-
ten mit großem Erfolg auf ein
Höchstmaß an Kontinuität
,
so-
wohl bei den Mitarbeitern, als
auch bei der Produktqualität.
Wir produzieren derzeit mit
41 Mitarbeitern in Ansbach und
in Leipzig und dies ist auch in
Zukunft so geplant. Und, um auf
Ihre Frage nach dem Kostendruck
zu kommen: Kulba ist kein Bil-
ligprodukt und wird auch nie eins
werden.
Preise müssen immer im Ver-
hältnis zur Leistung stehen und
genau hieran möchten wir uns
messen lassen. Unser Ziel ist
daher ganz klar definiert: Wir
haben den Anspruch der quali-
tativ Beste auf dem Markt zu sein
und dies ist nun mal mit billi-
gen „Do it yourself“ Produkten
nicht zu erreichen. Und um der
Beste zu sein braucht man ne-
ben einem hervorragenden Pro-
dukt vor allem hochmotivierte
und –qualifizierte Mitarbeiter.
Unsere Säule des Vertriebs ist
deshalb ein Netz von Fachbera-
tern, die dezentral mit eigenen
Lagern kurze Wege zum Kunden
garantieren und dieser Kunde ist
eben nicht der Laie, sondern die
Fachfirma.
S&E:
Sie sind also fest davon über-
zeugt, dass der persönliche Kon-
takt zwischen Fachberater und
Unternehmer wichtiger ist als der
Preis?
Bräunlein:
Natürlich ist die Frage nach
dem Preis immer berechtigt und
selbstverständlich gibt es einen
Preiskampf. Aber bei Produkten
ist es doch nicht anders als bei
ausführenden Firmen. Der ver-
meindlich Billigere entpuppt sich
häufig als der um ein Vielfaches
Teurere.
Also, warum ist der Fachbe-
rater vor Ort so wichtig?
Wir haben derzeit über 40
Fachberater, die wir kontinuier-
lich schulen. Wir tun dies, weil
jeder Fachberater in der Lage sein
muss, den Unternehmer bei sei-
ner Arbeit zu unterstützen. Für
uns ist daher eine Baustelle auch
erst abgeschlossen, wenn auch
das Fachunternehmen sein Geld
hat. Heute ist es in der Regel
doch so, dass die meisten Re-
klamationen erfunden werden, um
die Baukosten zu mindern. Und
gerade hier sind kurze Wege im-
mens wertvoll. Wir jedenfalls
haben die Erfahrung gemacht,
dass viele Reklamationen mit der
Unterstützung des Fachberaters
meistens schon vor Ort gelöst
werden können.
S&E:
Und wenn der Fachberater
nicht mehr weiter weiß?
Bräunlein:
Das ist selten, aber selbst-
verständlich haben auch bei uns
nicht alle Mitarbeiter die glei-
che Erfahrung und Qualifikation.
Ich will damit sagen, dass bei
schwierigen Fällen immer noch
einer da ist, der weiterhelfen
kann.
Im Osten, also den neuen
Bundesländern, ist dies Jürgen
Kräkel, der am 1. März die Ver-
kaufsleitung in Ostdeutschland
übernommen hat, und im Westen
Dieter Zens, ein Mann, den ich
in DHBV Kreisen ja wohl nicht
weiter vorstellen muss. Und dann
haben wir noch, wenn es um hoch
technische Fragen und Lösungen
geht, unseren Technischen Lei-
ter Heribert Rösch. Der Fachhand-
werker kann sich in jedem Fall
sicher sein, dass auf uns Verlass
ist und wir alles daran setzen,
dass er sich nicht mit juristischen
Mitteln um sein Geld streiten
muss.
S&E:
Noch eine abschließende Fra-
ge, Herr Bräunlein. Sowohl die
Übernahme der Verantwortung bei
Kulba als auch nun Ihre Berufung
Dr. Remes im
Gespräch mit
Peter Bräunlein.
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