Schützen & Erhalten - page 26

Die Dauer der Vorunter-
suchung betrug ein Jahr mit
vierteljährlicher Ablesung der
Rissmonitore und der abschlie-
ßenden Einmessung der Setzungs-
bolzen sowie des erneuten Hö-
hennivellement des Kellerfußbo-
dens.
Im Ergebnis der Untersuchun-
gen wurde festgelegt, dass die
Risse im Mauerwerk kraftschlüs-
sig zu verpressen sind, um ei-
nen statisch-konstruktiv wirken-
den Verbund zu erreichen. Als
Grundlage für die Ausführung
wurden von der GuD Planungs-
gesellschaft für Ingenieurbau
mbH die Anforderungen entspre-
chend der ZTV-RISS 93 (Zusätz-
liche technische Vertragsbestim-
mungen und Richtlinien für das
Füllen von Rissen in Betontei-
len) herangezogen, da sich das
Anforderungsprofil für das kraft-
schlüssige Schließen von Rissen
in Betonteilen auch für das kraft-
schlüssige Verpressen von Mau-
erwerk verwenden lässt.
Die Firma Lömpel Bauten-
schutz GmbH & Co. KG, langjäh-
riges DHBV-Mitglied, erhielt vom
Bundesamt für Bauwesen und
Raumordnung in Abstimmung mit
dem Auswärtigen Amt und dem
Botschafter der Bundesrepublik
Deutschland in Italien den Auf-
trag zur Ausführung der Leistun-
gen.
Das Unternehmen Lömpel
Bautenschutz ist seit über 45
Jahren als modernes Dienstlei-
stungsunternehmen in der Mau-
erwerks- und Holzsanierung und
im Bereich der Beton- und Sta-
tischen Sanierung tätig und kann
neben zahlreichen Objekten in
Deutschland auch auf einige
Sanierungsobjekte außerhalb
Deutschlands verweisen.
In Anlehnung an die ZTV-RISS
93 wurden die vorgefundenen
Schadensbilder dokumentiert und
zur statisch-konstruktiven Riss-
Verpressung vorbereitet.
Dazu war es erforderlich, die
Risse freizulegen (Putz abschla-
gen), die Rissflanken von losem
Mörtel zu befreien und diese zu
reinigen, die Bohrkanäle herzu-
stellen, die Risse zu verdämmen,
die Packer zu montieren und die
Risse ausreichend vorzunässen.
Dann erfolgte die eigentliche
Riss-Verpressung mit einer quell-
fähigen Zementsuspension. Die im
Mauerwerk befindlichen Risse
wurden kraftschlüssig verbunden,
so dass die statische Anforderung
des Verbundes im Mauerwerk wie-
der hergestellt werden konnte.
Bei der Injektion von vertikalen
Rissen und Schrägrissen wurden
zunächst die am tiefsten gelege-
nen Rissbereiche gefüllt (ver-
presst). Bei waagerechten Rissen
ist von einer Seite aus verpresst
worden. Beide Verpress-Abläufe
dienten dazu, mögliche Luftein-
schlüsse zu verhindern. Bei der
Injektion des letzten Packers ei-
nes Risses wurde an der verblie-
benen Entlüftungsstrecke der Sus-
pensionsaustritt kontrolliert.
Dadurch konnte sichergestellt wer-
den, dass der Riss vollständig mit
Zementsuspension verpresst wurde
und somit das Mauerwerk kraft-
schlüssig verbunden ist.
Die erforderliche Eigenüber-
wachung der Qualität der Aus-
führung erfolgte zum einen durch
die Erstellung eines Tagesproto-
kolls und der Rissprotokolle so-
wie durch die Entnahme von
Bohrkernen im Bereich der zu-
vor verpressten Risse.
Die Ausführung der Arbeiten
erforderte vom eingesetzten Per-
sonal der Firma Lömpel Bauten-
Links: Vorgefundenes
Schadensbild (Risse).
Oben: Grafische Darstellung
der Risse.
Rechts: Riss freigelegt
(Putz abgeschlagen).
Oben:
Riss
verdämmt,
unten:
Packer
gesetzt.
Entnommener Bohrkern.
schutz GmbH & Co. KG ein
hohes Maß an Können und Er-
fahrung, um die Sanierung erfolg-
reich zum Abschluss zu bringen.
Nach erfolgreichem Abschluss der
Arbeiten erfolgte die Abnahme
der Leistungen, an der alle Be-
teiligten teilnahmen. Dies waren:
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