Schützen & Erhalten - page 29

Am Freitag um 8:45 Uhr
konnte der 1. Vorsitzende Herr
Hebeisen fast pünktlich die Teil-
nehmer begrüßen, ehe Herr
Dr. Remes unseren Verband in
gewohnt gekonnter Weise vor-
stellte und eine Empfehlung für
seine Mitglieder in Reife und
Kompetenz aussprach.
Lutz Parisek moderierte die
Übergänge und kündigte die
Referenten an, die in gutem
Zeit-Timing ihre hoch interes-
santen Referate vortrugen.
Gleich zwei Vorträge befassten
sich mit dem Thema „TROCK-
NEN“. Als relativ neu stellte Herr
Hein (Firma DRYTEC) seine Me-
thode vor: Energiesparende,
sensorgesteuerte Zwangslüftung
und erklärt, dass eine absolu-
te Entfeuchtung von Gebäuden
effektiv nur durch Reduzierung
der absoluten Feuchte erreicht
werden kann.
Gekonnt ging danach Herr
Fohrmann (Firma SysTeSan) auf
die Probleme der Hochwasser-
durchfeuchtung ein. Bei großem
Zuhörerinteresse erklärte er die
verschiedenen Trocknungsarten,
die Wirkungsweisen und die
Nutzervorteile einer technischen
Trocknung.
Auch Hochwasser ist H
2
O,
scherzte Herr Prof. Dr. Weber
gleich zu Beginn seiner Rede
über Sanieren und Abdichten
von geschädigten Gebäuden. Er
gab zu bedenken, dass die
Durchführung einer nachträgli-
chen Abdichtung nach DIN 18
195 zunächst eine ganzheitli-
che Betrachtung als wichtigsten
Bestandteil der Maßnahme be-
inhalten muß. In seiner Be-
trachtung der Feuchte-Lastfäl-
le riet er zur Anlehnung an die
WTA-Merkblätter. Einmal mehr
begeisterte Herr Prof. Dr. We-
ber mit seinem lebendigen Vor-
trag.
Ebenfalls zur Sanierung von
nässegeschädigtem Mauerwerk
bezog Dipl.-Ing. Maier (Rajasil)
Stellung. Mit großer Erfahrung
aus den ostdeutschen Hochwas-
sergebieten konnte er wertvolle
Vorschläge in der Anwendung
unterschiedlicher Putzsysteme
geben. Dass auch Sanierputze
nicht für alle Fälle geeignet und
keineswegs Allheilmittel sind
wurde hier sehr deutlich.
Nach der Mittagspause ging
es zu den Folgeschäden wie
Schimmel, Gerüche und Pilze.
Frau Steinfurth (Firma GORITAS),
auf dem Gebiet Pilze eine In-
stitution, kam aus Dänemark
weit angereist und informierte
gründlich. Man erfuhr zu den
Schimmelpilzen wie sie entste-
hen, welche Arten es gibt, wel-
che Pilze gesundheitsschädlich
sind, wie und wo Untersuchun-
gen dazu gemacht werden, wie
ein Befall beseitigt wird, was
gegen Befall getan werden muss
und vor allem – wie einem Be-
fall bzw. einem Neubefall ent-
gegen gewirkt werden kann.
Unser langjähriges Mitglied,
der Sachverständige Rolf Kör-
DIE LANDESVERBÄNDE
ner, befasste sich danach mit
der häufigsten Nässe-Begleit-
erscheinung: Moder- und Fäul-
nisgerüche – und gab Hinwei-
se zu deren Beseitigung. Körner
machte deutlich, wie stark
schlechte „Düfte“ den Menschen
beeinflussen und das emotio-
nale Verhalten verändern kön-
nen. Wichtig zur Beseitigung ist
auch hier die fachmännische Ur-
sachenfindung und die späte-
re Auswahl von Desinfektions-
stoffen. Neben der chemischen
Keule bieten sich auch hier lang
bewährte Naturprodukte an.
Die Veranstaltung in Passau,
ein- und erstmalig in dieser Art,
verdient Lob für die Vollkom-
menheit, sie hätte allerdings
mehr Teilnehmer verdient ge-
habt. Trotz intensiver Vorberei-
tung, gezielt ausgewählte Ziel-
gruppen und eine große Zahl
ergangener Einladungen blieben
die Gästezahlen weit unter den
Erwartungen zurück. Der Vor-
stand des Landesverbands Bay-
ern wird versuchen die Gründe
zu erforschen und bei kommen-
den Veranstaltungen der Neu-
orientierung Rechnung zu tra-
gen.
Oswald Paul
Öffentlichkeitsarbeit
Landesverband Bayern
Prof. Dr. Weber nam’s gelassen – „auch Hochwasser ist H
2
O...“
Schützen & Erhalten · Dezember 2003 · Seite 29
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